50 Minuten: Lehrer wollen mehr Personal

Die Schulautonomie stärken und die starren 50-Minuten-Einheiten an den Schulen auflösen: Diesen neuerlichen Vorstoß von Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, SPÖ, lehnt die Lehrergewerkschaft nicht grundsätzlich ab, sie nennt aber bestimmte Voraussetzungen.

Morgenjournal, 13.9.2014

Ruf nach mehr Lehrern

Längere Projektarbeiten an den Schulen statt fixer 50-Minuten-Einheiten. Diesem Vorschlag von Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, SPÖ, kann Pflichtschullehrer-Gewerkschafter Paul Kimberger grundsätzlich etwas abgewinnen, aber: die Abschaffung der 50-Minuten-Einehiten sei zu wenig. Es bedürfe eines pädagogischen Konzepts.

Und deshalb brauche es vor allem mehr Lehrerinnen und Lehrer und auch mehr Unterstützungspersonal, sagt Kimberger. Nur dann könne man Schüler und Schülerinnen etwa bei stundenlangen Projekten jenseits der typischen Schulstunden besser fördern.

Einen zusätzlichen Bedarf an Geld, vor allem für Personal, sieht auch der ebenfalls ÖVP-nahe AHS-Lehrervertreter Eckehard Quin. Er zögert beim Vorschlag der Ministerin aber vor allem aus pädagogischen Gründen. Zu lange Unterrichtseinheiten könnten Schülerinnen und Schüler überfordern.

Und auch aus organisatorischen Gründen warnt Quin vor Projekttagen, die von der üblichen Unterrichtszeit abweichen. Das könnte vor allem auf dem Land Schwierigkeiten bringen, beginnend mit der An- und Abreise.

Beide Gewerkschafter betonen, dass eine Auflösung der 50-Minuten-Einheiten an den Schulen nur im Rahmen eines ganzen Schulautonomie-Pakets kommen dürfe - etwa mit mehr Freiheit bei der inhaltlichen Schwerpunktsetzung an den Schulen, aber auch bei Verhaltenskodizes oder bei der Begabtenförderung.