Ausstellung "Ungebautes Salzburg" - Mönchsberg
Die Schönheit der Stadt Salzburg ist bekannt und als Weltkulturerbe abgesichert. Gleichzeitig verbietet dieser Status aber auch entscheidende Veränderungen. Dieser bewahrenden Haltung setzen das Museum der Moderne und die Initiative Architektur eine Reihe von Plänen und Utopien entgegen, die nicht realisiert wurden.
8. April 2017, 21:58
Die Ausstellung "Ungebautes Salzburg" setzte sich mit diesen Projekten auseinander und lädt ein zu einem in manchen Details anderen Blick auf die Stadt. Die Ausstellung ist im Museum der Moderne bis Anfang Juli zu sehen.
Morgenjournal, 28.3.2015
Nicht umgesetzte Pläne
Pläne und Entwürfe, die nicht realisiert wurden: Das ist in Salzburg kein Phänomen der letzten Jahre. Sogar Fürsterzbischöfe, innerhin absolute Herrscher haben sich mit ihren Wünschen nicht immer durchgesetzt. Im 15. Jahrhundert scheiterte zum Beispiel Burkhard von Weißpriach, wie Roman Höllbacher erzählt. Rund 150 Jahre später wollte Wolf Dietrich den Dom nach Plänen von Vincenzo Scamozzi errichten lassen, auch dieses Vorhaben wurde nicht realisiert.Das Museum der Moderne hat die Ausstellung gemeinsam mit der Initiative Architektur gestaltet, 32 nicht gebaute Projekte werden vorgestellt, gezeigt werden kann nur, was Architekten im Frust über die Nichtrealisierung nicht weggeworfen haben, denn Pläne oder Modelle werden in Salzburg nicht gezielt sammelt.
Ursprünglich Guggenheimmuseum im Berg geplant
Besonders gut erhalten sind Vorarbeiten zum Guggenheimmuseum, Hans Hollein wollte im Mönchsberg diesen Museum errichten und hat damit Jahre lang für Auseinandersetzung gesorgt, so Roman Höllbacher. Das Museum auf dem Mönchsberg, wo die Ausstellung zu sehen ist, ist schließlich gebaut worden, weil das Guggenheimmuseum im Berg nicht verwirklicht wurde. Es gibt Projekte wie das sogenannte Gauforum auf dem Kapuzinerberg, über deren Scheitern man erleichtert ist. Andere Projekte spalten vielleicht auch heute noch die Meinungen: In Hellbrunn hätte ein riesiges Festspielhaus errichtet werden sollen, es gibt Projekte für Tunnels durch die Stadtberge oder für spektakuläre Lifte an der Außenwand, um so einen nicht gebauten Lift trauert Museumsdirektorin Sabine Breitwieser immer noch.
Ausstellung will zum Nachdenken anregen
Architektur lässt in Salzburg kaum jemanden kalt, die Geburtsstunde der heutigen Bürgerliste schlug, als in den 1960ern Grünflächen für den Neubau der Universität hätte genutzt werden sollen, erinnert Roman Höllbacher. Die Ausstellung will zum Reden und zum Nachdenken über Architektur anregen und wird deshalb durch ein umfangreiches Begleitprogramm ergänzt.
Service
Museum der Moderne – Ungebautes Salzburg