Grüne für Überprüfung der Zentralmatura

Nach der diesjährigen Zentralmatura kann man nicht so einfach wieder zur Tagesordnung übergehen, sagt der Grüne Bildungssprecher Harald Walser. Dass Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) die Ergebnisse intern prüfen lässt, reiche nicht aus. Wegen der enormen Unterschiede bei einzelnen Schultypen und Standorten fordert Walser eine unabhängige Kommission und für jedes Hauptfach eine eigene Fachkommission.

Morgenjournal, 29.6.2016

Weitermachen wie bisher wäre fahrlässig, sagt Harald Walser. Es könne nicht sein, dass die bisher für die Zentralmatura Verantwortlichen, weitermachen. Es würde nichts bringen, wenn das Bildungsministerium nun intern überprüft, was wie gelaufen ist, das müsste man auslagern, sagt Harald Walser: es brauche eine externe Evaluierung und fachkompetente Persönlichkeiten, die die Aufgaben erstellen und vorher überprüfen, ob die Aufgaben schülergerecht sind.

Als Vorbild könnte man etwa das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen nehmen, da gibt es eine unabhängige Kommission, die im Vorfeld die Fragen überprüft, schaut, ob sie logisch und lösbar sind. Damit hatte man unter anderem auf eine Mathematik-Frage aus dem Jahr 2008 reagiert, die als "Oktaeder des Grauens" bekannt wurde.

In Österreich könnte es so ausschauen: Eine übergeordnete Kommission quasi als Überbau, die von den Universitäten und Vertretern der Lehrerschaft zusammengesetzt werde.

Und dann müsste es einzelne Fachkommissionen geben, die für die jeweiligen Hauptgegenstände zuständig sind, sie müssten mit Menschen vom Fach und aus der Praxis besetzt sein, aber auch die einzelnen Schultypen müssen berücksichtigt werden, sagt Harald Walser, der selbst Direktor an einem Gymnasium war: die Kommissionen sollten aus 5 Personen bestehen, ein Fachwissenschafter und Vertreter der einzelnen Schultypen.

Das Bildungsministerium müsse jedenfalls dringend dafür sorgen, dass die Zentralmatura in einem absehbaren Format stattfindet und der jährliche Schwierigkeitsgrad vergleichbar ist.