Die Farbgestaltung erfolgte erst Jahre später, im Zuge einer umfassenden Sanierung.

MARTINA FRÜHWIRTH

1964

Olympisches Dorf Innsbruck

Als Unterkünfte für die Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1964 und 1974 errichtet, wurden die Wohnungen in den Hochhäusern des Olympischen Dorfes nach den sportlichen Großveranstaltungen günstig vermietet – und das Viertel am östlichen Stadtrand von Innsbruck wuchs zu einer Kleinstadt mit rund 10.000 Einwohnern an.

Ein Dorf, das zur Kleinstadt wurde

Martina Frühwirth

In Rekordzeit entstand 1964 am östlichen Stadtrand von Innsbruck, umgeben von Feldern und Flussauen, das Olympische Dorf: acht Wohnhochhäuser mit jeweils zehn Stockwerken. Friedl Ludescher ist Obmann des Verbands Neu-Arzl/Olympisches Dorf. Er erinnert sich noch gut an die Entstehungszeit: „Die ursprünglichen Häuser haben sind ja doch sehr rasch und sehr günstig geplant und 1964, kurz vor der Eröffnung der Olympischen Spiele, war da noch Baustelle.“ Am Ende glückte der Kraftakt, und die Spiele waren ein Erfolg.

  • Für die Olympischen Winterspiele 1964 baute Innsbruck am Stadtrand das Olympische Dorf, kurz "O-Dorf".

    Für die Olympischen Winterspiele 1964 baute Innsbruck am Stadtrand das Olympische Dorf, kurz "O-Dorf".

    MARTINA FRÜHWIRTH

  • 1964 und 1976 fanden in Innsbruck Olympische Winterspiele statt. Das Denkmal befindet sich im O-Dorf.

    1964 und 1976 fanden in Innsbruck Olympische Winterspiele statt. Das Denkmal befindet sich im O-Dorf.

    MARTINA FRÜHWIRTH

  • Das Olympische Dorf löste einen veritablen Hochhausboom aus. In unmittelbarer Nachbarschaft wird auch heute noch Gemüse angebaut.

    Das Olympische Dorf löste einen veritablen Hochhausboom aus. In unmittelbarer Nachbarschaft wird auch heute noch Gemüse angebaut.

    MARTINA FRÜHWIRTH

  • Der Verband Neu-Arzl O-Dorf stärkt den Zusammenhalt im Dorf in der Stadt.

    Der Verband Neu-Arzl O-Dorf stärkt den Zusammenhalt im Dorf in der Stadt.

    MARTINA FRÜHWIRTH

  • Friedl Ludescher, Obmann des Verbands Neu-Arzl O-Dorf ist häufig zu Besuch im Café des neuen Wohn- und Pflegeheims O-Dorf. (Architektur: ARTEC Architekten)

    Friedl Ludescher, Obmann des Verbands Neu-Arzl O-Dorf ist häufig zu Besuch im Café des neuen Wohn- und Pflegeheims O-Dorf. (Architektur: ARTEC Architekten)

    MARTINA FRÜHWIRTH

  • Das O-Dorf entwickelt sich auch 50 Jahre nach den Winterspielen weiter. (Grünraumgestaltung: Auböck & Kárász)

    Das O-Dorf entwickelt sich auch 50 Jahre nach den Winterspielen weiter. (Grünraumgestaltung: Auböck & Kárász)

    MARTINA FRÜHWIRTH

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Nach Abreise der Olympioniken begann für die Stadt Innsbruck ein neues, nicht minder wichtiges Kapitel. „Gerade in jener Zeit hat es in Innsbruck 20.000 Wohnungssuchende gegeben. Viele haben in Baracken gewohnt und dringend eine ordentliche Unterkunft gebraucht.“ Die Lösung stand am Stadtrand von Innsbruck bereit, in Form der acht Hochhäuser. Viele der Neuzugezogenen haben Migrationshintergrund. Für kinderreiche Familien bieten die großen Sozialwohnungen genug Platz.

Historisches Foto des Olympischen Dorfs in Innsbruck

Historische Aufnahme

ASOCIATED PRESS

Der Innsbruck-Kenner und Kabarettist Markus Koschuh hat selbst seine Kindheit im sogenannten "O-Dorf" verbracht, eine glückliche Zeit, sagt er. "Es war natürlich sehr viel Beton dort, aber auch relativ viel Grün, vor allem auch weil es angrenzt an die Nachbargemeinde Neu-Rum. Da waren weite Felder, da haben wir Karotten gestohlen, und Kinder suchen sich sowieso immer ihren Platz. Sei es am Inn, oder in Garagen, in den Häuserschluchten. Für Kinder war und ist das O-Dorf noch immer ein Paradies", so Markus Koschuh über das Viertel mit dem üblen Leumund.

Die Kinder von damals sind längst ausgezogen. Die Entwicklung im Wohnquartier am Stadtrand geht weiter. Vor zwei Jahren eröffnete das neue Seniorenwohn- und pflegeheim. Die Fassaden der Wohnhochhäuser erstrahlen – nach einer Sanierung – in bunten Farben.

Gestaltung: Martina Frühwirth
Textfassung: Anna Soucek

Service

Verband Neu-Arzl/Olympisches Dorf

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