Frau vor Kunstwerk von Gustav Metzger

AFP/GEOFF CADDICK

Radiokolleg, 5. November 2018

Positionen in der Kunst - Gustav Metzger

Meister der performativen Destruktion
Pete Townshend, der Gitarrist der Band The Who, war bekannt dafür, dass er am Schluss eines Auftrittes seine Gitarre zerschmetterte. Was wie ein Akt brachialer Gewalt wirkte, war in Wahrheit die Adaption eines Konzeptes des Künstlers Gustav Metzger, den er einmal in einer Lecture erlebt hatte: "Auto Destructive Art" meinte Kunstwerke, die sich selbst zerstörten und deshalb nicht Gefahr liefen, zur Warenform zu gerinnen.

Thomas Mießgang

Metzger, 1926 in Nürnberg geboren wurde, aber fast sein ganzes Leben bis zum Tod im Jahr 2017 in London verbrachte, hatte als Zeichner und Maler begonnen, entwickelte sich aber bald zum Pamphletisten und Aktivisten, dem es mehr um die radikale Geste und die politische Message ging als um das formvollendete Kunstwerk. Fast im Jahrestakt entwickelte der Exilant neue Ideen, darunter "Auto Creative Art", "kinetische Gemälde" und "Historic Photographs". Gustav Metzgers "Destruction in Art" Symposion 1965 in London versammelte viele junge Avantgardisten und gilt als Geburtsstunde der Performance-Kunst.

Gestaltung

  • Thomas Mießgang

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