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DIE VIER JAHRESZEITEN

Autor

Werner Kofler (Österreich)

Regie

Hans Rochelt

Produktion

ORF-B (Neuproduktion)

Mit

Viktor Couzyn
Bertram Mödlagl
Joachim Unmack
Hannes Eichmann
Dagobert Glienke
Frank M. Weber
Horst Eder
Senta Maria Parsons
Margarethe Walde
Marika Adam
Trixi Danell
Inge Lebeth

Inhalt

Dem Hörspiel liegen die vier concerti von Vivaldi zugrunde: in einem präzisen Schnittverfahren wird das Konzert immer wieder unterbrochen und mit das Thema begleitenden oder kontrapunktischen Materialen montiert (Naturgeräusche, Wettermeldungen, Nachrichten, akustische Filmszenen udgl. bzw. Verkehrsdurchsagen, Beckett-Zitate, Sätze aus einer Dreiecksgeschichte, Smoganalysen, Unfalls- und Zuwachsraten im Fremdenverkehr etc.), wobei die zwischendurch 'aufblitzenden' persönlichen, individuellen Katastrophen sich mehr und mehr zu kollektiven, anonymen, andererseits nicht so gut wahrnehmbaren entwickeln. - Vivaldis "Bewährungsprobe von Harmonie und Erfindung" ist glänzend bestanden.
"Harmonie", sagt Adorno, "ist Dissonanz zum Dissonanten"; dieses Hörspiel deutet einen Zustand an, eine, sofern denkbar, negative Utopie, wo die von Vivaldi beschriebene Natur nur noch im Konzertsaal vorkommt, das Dissonante mithin eine Dissonanz zu sich immer weniger duldet.
Ein Hörspiel zwischen Godards "Weekend" und Fellinis "Orchesterprobe".

Sendedaten

18. Oktober 1981 (NP, 84:05 min )