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INTENSIVSTATION ODER DAS UNVERÄNDERT PFLANZENHAFTE DAHINVEGETIEREN
Autor/in
Christoph Gahl (Deutschland)
Regie
Horst H. Vollmer
Musik
Peter Zwetkoff
Produktion
HR / RIAS (Übernahme)
Inhalt
"'Leben und Leben lassen' ist bis heute ein geflügeltes Wort, das uns leichter vom Munde geht, als es sich in Taten umsetzen läßt. 'Sterben und sterben lassen' hingegen sagt so leicht keiner. Anders als in früheren Jahrhunderten und in anderen Kulturen gehört in der technischen Zivilisation das Sterben nicht zum Leben. Die einzige Sterbehilfe in unserer Gesellschaft ist die Anstiftung zur totalen Verdrängung von Tod und Sterblichkeit. Warum aber wird das Wissen vom Tode aus dem Bewußtsein verdrängt? Warum wird sterbenskrankes Leben durch alle nur denkbaren technischen Raffinessen künstlich verlängert, anstatt auch die letzten Stunden humaner zu machen? Wer solche Fragen stellt, der stößt auf einen Zusammenhang zwischen verdrängter Todesfurcht und unbewältigter Lebensangst, der begreift den totalen Fortschrittsglauben als ein Stück Beschwichtigungsideologie. Manchmal aber zwingt eine ausweglose Situation zur Klarsicht. Und von einer Situation, in der das Weiterleben zur Qual wird, der Tod als Erlösung erscheint, handelt dieses Hörspiel.
Unter dem gnadenlosen Zugriff eifernder Wiederbelebungstechniker werden dem Patienten Lorenz die beschriebenen Zusammenhänge bewußt. Was er erfährt und was ihm widerfährt, läßt die Grenzen zwischen Sinn und Absurdität ebenso deutlich wie durchlässig werden." (Der Autor)
(Produktionsjahr: 1980)
Sendedaten
2. März 1982 (Ü, 75: min )