Hörspiel Suche
Eine Stunde Aufenthalt
Autor/in
Heinrich Böll (Deutschland)
Regie
Ludwig Cremer
Produktion
SWF / NDR (Übernahme)
Mit
Paul Chrantox-Donath: Gerd Brüdern
Gepäckträger: Kurt Ebbinghaus
Anne: Gisela von Collande
Brunos Stimme: Karl Renar
Inhalt
Bölls Hörspiel "Eine Stunde Aufenthalt" ist eigentlich ein großer Dialog zwischen zwei Männern. Chrantox - der Reisende - kommt in die Stadt, die er vor siebzehn Jahren verließ, und spricht, zunächst gegen seinen Willen, mit dem Gepäckträger, dem er seine Koffer übergibt. Mit diesem schlichten Mann fährt er durch die Stadt, schlägt mit ihm die Zeit tot, bis sein Zug nach Athen weiterfährt. Der Träger bewegt ihn zu einem Telephongespräch mit der Frau, die mitbestimmend war für seinen Entschluß, damals die Stadt zu verlassen. In diesem kurzen Gespräch klärt sich nun manches – aber nicht zuletzt die Tatsche, daß siebzehn Jahre eines Lebens nicht zurückgedreht werden können; daß es den, der nach so langer schweigender Abwesenheit zurückgekehrt, nicht mehr gibt. Und so bleibt der Bahnhof, das Signal, der langsam wegrollende Zug.
Alternativ:
Ein Mann muss eine Stunde auf seinen Zug warten. Er spricht mit einem Träger, und es stellt sich heraus, dass er sich in seinem Heimatort befindet. Die Situation ist ihm unangenehm, da er seit über 25 Jahren nicht mehr dort war, und er sich bei seinen Verwandten und Freunde nie gemeldet hat. Der Träger überredet ihn, sich den Ort anzusehen und seine Freunde zu besuchen. Zuerst fahren die Beiden auf den Friedhof. Der Mann erfährt, dass seine Eltern und sein liebster Bruder, den er am ehesten wieder sehen wollte, bereits gestorben sind. Nur seine ehemalige Freundin Anne lebt noch. Der Mann redet mit seiner ehemaligen Freundin. Sie ist überrascht und wirft ihm vor, dass er sich nie gemeldet hat. Deshalb sei er für sie gestorben. Da sie ein Kind von seinen Bruder hat, bietet sie dem Mann an, dass er den Buben sehen darf, sie jedoch will ihn nicht treffen.
(Produktionsjahr: 1957 - Möglicherweise war NDR federführend)
Sendedaten
25. Dezember 1982 (Ü, 45: min )