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PORTRAIT EINER DICKEN FRAU
Autor/in
Günther Rücker (Deutschland)
Regie
Günther Rücker
Musik
Wolfgang Bayer
Produktion
DDR (Übernahme)
Mit
Christa Lehmann, Gerd Ehlers, Hans Oldenbürger, Bärbel Bolle, Kurt Böwe, Gudrun Ritter, u.a.
Inhalt
Was ist das Besondere am Gesicht einer dicken Frau? Warum besteht der Bildhauer so eindringlich darauf, gerade sie zu porträtieren? Niemand versteht das, nicht die Frau, nicht ihr Mann oder ihre Kinder, nicht einmal der Künstler selbst. "Man begegnet einem Menschen, das ist es wohl", sagt er und glaubt an die beunruhigende Kraft, die von diesem Gesicht ausgeht, das vom Vergehen der Jugend, von einem arbeitsreichen, harten Leben gezeichnet ist. Mit Mühen kann der Bildhauer, der ins Dorf kam, um ein Haus zu kaufen ud dabei der Frau begegnete, sie überreden, ihm Modell zusitzen. Während er sie zeichnet, beginnt sie zu sprechen, um die erzwungene, ungewohnte Untätigkeit zu füllen, um auch ihren Teil beizutragen zum Gelingen des Ganzen. Sie erzählt Geschichten aus der Bibel, aus dem Dorf, aus ihrem Leben, Erlebtes und Gelesenes. Sie erzählt vom absurden Schicksal ihres Bruders, sie erzählt von Kriegserfahrungen, sie erzählt die Geschichte ihrer acht Kinder, die sie geboren und aufgezogen hat, und vom neunten, das dazukam. Während der Künstler ihren Kopf gestaltet, gibt sie mit Worten ihrer Geschichte Gestalt. Das Porträt eines Dorfes und eines breiten historischen Zeitabschnittes entsteht - poetisch und melancholisch gespiegelt im Gesicht der gütigen Frau.
Das "Portrait einer dicken Frau" gehört zu den erfolgreichsten Hörspielen in der Rundfunkgeschichte der DDR.
(Prod.Jahr: 1971)
Sendedaten
28. Jänner 1983 (Ü, 59: min )