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MONOLOG FÜR KONTRABASS

Autor/in

Patrick Süskind (Deutschland)

Regie

Friedhelm Ortmann

Produktion

WDR (Übernahme)

Mit

Kontrabassist: Walter Schmidinger

Inhalt

Ein Kontrabassist am dritten Pult des Stadtorchesters, und damit in der Hierarchie allein vom Paukisten an Unwichtigkeit übertroffen, empfängt nachts in seiner schallisolierten Wohnung ein imaginiertes Publikum, um vor diesem von Gott und der Welt, der Musikgeschichte, insbesondere der des Kontrabasses natürlich, und von seiner eigenen Existenz zu erzählen. Da besteht ein eklatanter Gegensatz zwischen dem, was sich im Kopf dieses Mannes an musikalischem Wissen angestaut hat und seiner unbedeutenden Rolle, in der er so gut wie nichts davon zum Ausdruck bringen kann. So rechnet er gnadenlos mit den aristokratischen Köpfen der Musikgeschichte ab, zerpflückt ihren falschen Glanz. Doch zunehmend wird das eigene Handwerkszeug mit einbezogen in die Schelte, ein verbitterter Ton gegen die Kontrabaß schleicht sich ein, der sich unversehens zu einem regelrechten Ausfall steigert gegen das angeblich unförmigste und unmelodischste aller Instrumente. Immer schon ist die Kollision von Mikrokosmos und Makrokosmos tragendes Element der Komik gewesen, hier, in dem Aufeinanderprallen von Weltenphilosophie und Bassgeigennoten, bewahrheitet sich dies erneut.
(Prod.Jahr: 1981)

Sendedaten

8. März 1983 (Ü )