Hörspiel Suche
HEDDA GABLER
Autor
Henrik Ibsen (Norwegen)
Regie
Klaus Gmeiner
Bearbeitung
Klaus Gmeiner
Übersetzung
Peter Zadek, G. Greiffenhagen
Produktion
ORF-S / SFB / WDR (Neuproduktion)
Assistenz
Tomas Friedmann
Schnitt
Gerda Eisendle
Ton
Reinhard Prosser
Mit
Walter Schmidinger (Jörgen Tesman)
Sabine Sinjen (Frau Hedda Gabler)
Susi Nicoletti (Fräulein Juliane Tesman)
Birgit Doll (Frau Elvsted)
Karl Walter Diess (Amtsgerichtsrat Brack)
Michael Heltau (Eilert Lövborg)
Ilse Hanel (Berte, Dienstmädchen)
Inhalt
Hedda Gabler ist, wie Ibsen betonte, mehr als Tochter ihres Vaters, eines ehemaligen Generals, denn als Gattin ihres Mannes, des eher naiven und hilflosen Kunsthistorikers, zu sehen. Neben ihm fehlt der stolzen, kaltschnäuzigen Hedda der Lebensinhalt, sie langweilt sich und versucht, die bürgerliche Enge zu sprengen. Ihr Opfer ist der labile Eilert Lövborg, der mit seiner Zuneigung zu Hedda scheitert und sie schließlich in den Tod treibt.
Henrik Ibsen meinte zu diesem Stück, er habe "nicht eigentlich sogenannte Probleme behandeln wollen. In der Hauptsache ist es mir darum zu tun gewesen, Menschen, menschliche Stimmungen und menschliche Schicksale auf Grund gewisser gültiger sozialer Verhältnisse und Anschauungen zu schildern."
Alternativ:
Das Spiel aus Langeweile, der Selbstgenuss und die Lüge machen Hedda Gabler zur alles vernichtenden Frau: Sie betrügt ihren Mann mit ihrem ehemaligen Geliebten, den Geliebten wiederum will sie um dessen Arbeit, ein kulturgeschichtliches Werk, betrügen. Sie treibt ihn in den Selbstmord, nicht aber ohne ihm einen "Tod in Schönheit" zu befehlen. Schließlich erschießt sie sich selbst, um der Unfreiheit zu entrinnen, in die sie durch einen Erpresser geraten ist. So wird sie zum Sinnbild einer Frauengestalt, die sich auflehnt gegen Konventionen und gesellschaftlich sanktionierte Begrenzungen, die nicht lebbar sind.
Sendedaten
3. Juni 1990 (NP, 89:40 min )
9. September 2003 (WH, 89:40 min )