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1984

Autor

George Orwell (Großbritannien)

Regie

Manfred Marchfelder

Bearbeitung

Christoph Gahl

Übersetzung

Michael Walter

Produktion

RIAS / SWF (Übernahme)

Mit

Winston: Ernst Jacobi
Julia Gordon: Angela Winkler
O'Brien: Dieter Borsche
Mister Charrington: Helmut Käutner
Syme: Erich Schellow
Parsons: Edgar Ott
Frau Parsons: Hildegard Schmahl
Helen Parsons: Margit Lutze
Johnny Parsons: Georg Wondrank
Gefangener: Klaus Herm
Televisor-Stimmen: Evamaria Miner, Hermann Ebeling

Inhalt

Im Jahre 1949 erschien George Orwells letzter Roman. Er zeigt eine fiktive Welt des Jahres 1984: Es herrschen drei Supermächte, Ozeanien, Eurasien und Ostasien. Nach außen führen sie einen Scheinkrieg gegeneinander, nach innen unterdrücken sie ihre Völker. In London, der Hauptstadt Ozeaniens, herrscht eine Partei-Oligarchie, unterteilt in den "inneren" und den "äußeren" Bereich, optisch an den schwarzen oder blauen Overalls zu unterscheiden. Von allen Wänden starrt das Bild des "Großen Bruders", eines fiktiven Parteiführers, dessen allgegenwärtige Präsenz den Alltag von Ozeanien bestimmt. Selbst die Gedanken der Staatsbürger werden von einer Gedankenpolizei überwacht. Winston Smith, der mit vielen anderen Mitgliedern der "äußeren" Partei im "Wahrheitsministerium" an der systematischen Verfälschung der Geschichte arbeitet, lehnt sich innerlich gegen das autoritäre System auf. Er flieht in die Erinnerung, aber die bereits verfälschte historische Wirklichkeit lässt keine klaren Erinnerungsbilder mehr aufscheinen.
"4. April 1984" schreibt Winston Smith und weiß erst einmal nicht weiter. Den ganzen Tag hat er als Registrator im Wahrheitsministerium Dokumente gefälscht, nun will er ein privates Tagebuch führen. Mit dem ersten Eintrag beginnt ein mühsamer Versuch der Auflehnung.
Er sucht in der von der Partei unablässig eliminierten Geschichte nach seiner Identität als Mensch. Gemeinsam mit seiner Geliebten Julia versucht er, die vom Staat des "Großen Bruders" George Orwell beseitigte Menschlichkeit aus Restbeständen der Erinnerung und des Gefühls zu rekonstruieren. Doch ihr vermeintlicher Schutzraum erweist sich als Falle, die beiden werden gefoltert und umerzogen im Sinne der Partei.

George Orwells totalitäre Schreckensvision entstammt ebenso der Enttäuschung über die Degeneration der sozialistischen Oktoberrevolution zur stalinistischen Diktatur wie der Erfahrung des europäischen Faschismus der 30er und 40er Jahre.
Das Buch spricht eine Warnung aus: es gibt ein Zu spät der Geschichte; wenn Freiheit und Unfreiheit nicht mehr unterscheidbar sind, wenn Hoffnung nicht mehr wiederherstellbar ist, dann gibt es keine Geschichte mehr, dann ist der Mensch bei lebendigem Leibe tot.

Sendedaten

1. Jänner 1984 (Ü )