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TAVLI

Autor

Dimitri Kechaidis (Griechenland)

Regie

Augustin Jagg

Produktion

ORF (Neuproduktion)

Assistenz

Sandra Kreisler

Schnitt

Franz Reiter

Ton

Kurt Gfatter

Mit

Paulus Manker (Fondas)
Boris Koneczny (Kolias)

Inhalt

"Tavli", das Hörspiel, ist ein Dialog zwischen zwei Männern, griechischen Männern, also Chauvinisten, Machos, Lebensphilosphen. Sie heißen Fondas und Kolias, sind verschwägert; aber Namen sind da austauschbar. Man trifft sich bei Tavli, dem griechischen Brettspiel und man schmiedet vor allem Pläne, die dann aus irgendwelchen Gründen doch nie realisiert werden können und die mehr oder weniger die Grenze der Legalität überschreiten. Immer ist es Fondas, der die phantastischen Pläne ausheckt und dann seinen Schwager zum Mitmachen zu überreden versucht.
Diesmal möchte er ein Schiff mieten, damit nach Afrika übersetzen und dort anspruchslose Schwarze als billige Arbeitskräfte für die griechische Landwirtschaft anheuern. Dazu benötigt er Geld, das er mit Hilfe seiner Schwester Kalliópi, der Frau des Kolias, zu bekommen hofft. Zu diesem Zweck soll sie als Dienstmädchen zum reichen Simeonides geschickt werden. Kolias kann sich mit allem anfreunden, nur seine Ehefrau will er mit niemandem teilen. Aber Fondas weiß um die Eitelkeit seines Schwagers Bescheid: Er verspricht ihm, mit dem aus dem Geschäft resultierenden Gewinn endlich dasjenige Buch drucken zu lassen, an dem Kolias
schon so viele Jahre schreibt...
Nicht die Story ist der eigentliche Gehalt dieses Hörspiels: Wichtiger ist seine dialogische Form, die Anleihe nimmt an den Gesetzmäßigkeiten eines Spiels, z.B. Tavli. Ein ständiges Hin und Her, ein Austausch der Trümpfe, aber die ewiggleiche Strategie und vor allem die Abhängigkeit voneinander: Wie sollte man ohne einen Partner Tavli spielen können?

Sendedaten

20. August 1985 (NP, 59:30 min )