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GYGES UND KANDAULES

Autor

Cees Nooteboom (Niederlande)

Regie

Hans Gerd Krogmann

Bearbeitung

Valerie Stiegele

Produktion

BR / SDR (Übernahme)

Mit

Der Autor: Cees Nooteboom
Kandaules: Lutz Herkenrath
Königin: Krista Posch
Claa: Margit Carls
Gyges: Wolf Aniol
Michtas: Hans-Werner Meyer
Matas: Peter Fricke
Mazuk: Horst Sachtleben
Tama: Michael Mendl
u.a.

Inhalt

Der niederländische Schriftsteller Cees Nooteboom, in Deutschland mit dem Roman 'Rituale' und seiner Essaysammlung 'Berliner Notizen' bekannt geworden, lädt den Hörer ein, ihn mit geschlossenen Augen bei einer Reise zu begleiten. "Ohne Phantasie bist du nichts in meinem Beruf!" erklärt er, während man sich nach einer Station im versmogten Athen zurück ins Jahr 687 vor Christus aufmacht, nach Lydien. Dort steht es schlecht um das Königreich von Kandaules. Seine Truppen verlieren die Schlachten, während er selbst den kommenden Untergang beharrlich ignoriert und sich mit seiner Königin vergnügt. Vergeblich versuchen die geschlagenen Heerführer, mit ihrem Monarchen zu sprechen, nur Gyges, der mit Kandaules von Jugend an befreundet ist, hat Zugang zum König. Doch auch von ihm verlangt Kandaules lediglich die Mitwirkung an der Erfüllung seiner erotischen Obsession: Gyges soll die Königin, die sich stets dem Anblick anderer Männer entzogen hat, mit eigenen Augen sehen - nackt.
Nootebooms Behandlung der alten Herodot-Fabel entmythologisiert den Stoff. Ohne dem Hörer irgendwelche Analogien aufzuzwingen, wird hier eine antike mythologische Geschichte ironisch und mit dem Wissen der Gegenwart neu interpretiert.

(Produktionsjahr: 1993)

Sendedaten

27. Mai 1995 (Ü, 54: min )