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DAS SCHNECKENHAUSSYNDROM

Autor

Joy Markert (Deutschland)

Regie

Joy Markert

Produktion

ORF / WDR (Neuproduktion)

Assistenz

Augustin Jagg

Schnitt

Erna Strnad

Ton

Karl Kraus

Mit

Johanna Tomek
Ingo Golembiewski

Inhalt

Ein Mann hat seine Frau und die Großstadt verlassen und lebt - wie andere "Aussteiger" auch - in einem abgelegenen Dorf auf Kreta. Die Frau reist zu ihm, aber nicht, um ihn zurückkzuholen, sondern um dieses Sicheinigeln zu "untersuchen". Den Kontrapunkt zur Frau bildet daher auch nicht der Mann, sondern die Reise selbst, die man in akustischen Sequenzen erlebt. Anfangs sind die Gedanken der Frau nicht auf ihre Reiseeindrücke gerichtet, sondern dringen in eigene Ängste vor. Die Begegnung mit ihrem Mann verändert sie rasch: obwohl Kreta nicht ihr Ziel war, sondern seines, beginnt nicht für ihn, sondern für sie eine intensive Beschäftigung mit den Zeichen dieser religiösen Kultur, die jahrtausendelang keinen Krieg und keinen Bürgerkrieg kannte. Ihr letztes Ziel ist innerlich konsequent: nach ihrer Rückkehr nach Wien sucht sie eine Taubblindengruppe auf, um "das äußerste Extrem des Inneren" kennenzulernen, das uns "Normalen" verschlossen ist; und gerade da geht es ihr um die "Lust nach draußen".

Joy Markert - in Württemberg geboren - lebt seit 1964 in Berlin/West. 1969 kündigte er den Inspektorenberuf auf und lernte das Filmhandwerk. Einige Jahre arbeitete er als Regieassistent und Drehbuchautor. 1982 entstand der Film "Ich fühle was, was du nicht fühlst" zu dem Markert gemeinsam mit H.Krauss das Buch schrieb und Regie führte.Seit 1976 sendeten verschiedene deutsche Rundfunkanstalten bislang 32 Hörspiele, zum Teil unter der Regie des Autors. 1985 wurde das Theaterstück "Erichs Tag" in Berlin uraufgeführt. Weiters veröffentlichte Joy Markert Prosa und Lyrik.

Sendedaten

21. November 1986 (NP, 67:13 min )