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SIMA QUIAN, GESCHICHTSSCHREIBER

Autor/in

Ming Fan

Regie

Götz Fritsch

Produktion

HR / SFB (Übernahme)

Inhalt

Das Hörspiel, nach einem Theaterstück entstanden, erzählt das Leben des berühmten Historikers Sima Qian (2. Jahrhundert v. Chr.). Am kaiserlichen Hofe in Ungnade gefallen, hatte er zu wählen zwischen einem Ende in Ehren und einem Leben in Erniedrigung, zwischen Ansehen und historischem Auftrag. Sima entschied sich für die Erniedrigung. Sie war der Preis dafür, das er sein Werk, die erste große Aufzeichnung der chinesischen Geschichte, fertigstellen konnte. Die Machart des Stückes ist, seiner lehrhaften Absicht entsprechend, einfach, bei großem, uns viel leicht fremd anmutendem Pathos, das aber immer wieder - man denkt an die Muster der Peking-Oper - durch Stilisierung "gebändigt" wird.
Die Beliebtheit des Sima-Qian-Stoffes beim chinesischen Publikum wundert nicht. In einem so eminent traditions- und geschichtsbewußten Land wie China werden Beispiele politischer, kriegerischer, künstlerischer oder, wie hier, moralischer Größe, werden Konflikte zwischen Individuum und Staat auch nach Jahrhunderten noch als exemplarisch erlebt. Die beteiligten "Helden" werden vom Publikum geliebt und bewundert. So ist auch die Geschichte des Sima Qian nicht tote Vergangenheit. Sie besitzt eine tiefere, allgemeinere Bedeutung auch für die Gegenwart.
(Produktionsjahr: 1985)

Sendedaten

12. Jänner 1988 (Ü, 59: min )