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LEBEN DES GALILEI
Autor
Bertolt Brecht (Deutschland)
Regie
Rudolf Noelte
Musik
Hanns Eisler
Bearbeitung
Rudolf Noelte
Produktion
SDR (Übernahme)
Mit
Hermann Schomberg, Katharina Brauren, Ernst Jacobi, Günther Lüders, u.a.
Inhalt
Keines der Stücke Brechts wurde so sehr in Entsprechung zu seinem Autor gesetzt wie dieses. Gegenstand der Handlung sind die letzten drei Jahrzehnte im Leben des italienischen Astronomen Galileo Galilei (1564- 1642), sein Konflikt mit dem ptolemäischen Weltbild der römischen Kurie, der ihm über ein Inquisitionsverfahren abgezwungene Widerruf (1633) und das heimliche Entstehen seines Hauptwerks, der 'discorsi'. Basis der Funkbearbeitung ist die dritte, sog. Berliner Fassung des Stücks (1955/56). War der Galilei der ersten sog. dänischen Fassung (1938/39) ein Meister der Anpassung, dem alle Mittel zum Zweck dienen und dementsprechend der Überzeugung, daß wissenschaftlicher Fortschritt auch den allgemeinen Fortschritt der Menschheit bewirkt, so ist dieser Optimismus in den späteren Fassungen angesichts der Erfindung atomarer Massenvernichtungsmittel gebrochen. Galileis Lebensklugheit wird gebrandmarkt, er hat die zweckfreie Wissenschaft manipulierbar gemacht und dem politischen Kalkül ausgeliefert. Brecht verzichtet weitgehend auf Verfremdung und läßt den historischen Vorgängen ihre Folgerichtigkeit.
(Produktionsjahr: 1967)
Sendedaten
30. Jänner 1988 (Ü, 120: min )