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BEL AMI (TEIL 3)

Autor

Guy de Maupassant (Frankreich)

Regie

Claudia Johanna Leist

Musik

Henrik Albrecht

Bearbeitung

Helmut Peschina

Produktion

WDR / BR (Übernahme)

Assistenz

Claudia Wilhelm Stang

Schnitt

Mechthild Austermann

Ton

Gertrudt Melcher

Mit

Christian Brückner (Erzähler)
Werner Wölbern (George Duroy)
Felix von Manteufel (Monsieur Forestier)
Patricia Harrison (Madeleine Forestier)
Angelika Bartsch (Clotilde de Marelle)
Paula Balzer (Laurine)
Hermann Lause (Monsieur Walter)
Anna Thalbach (Suzanne Walter)
Kornelia Boje (Madame Walter)
René Heinersdorff (Saint-Potin)
Walter Renneisen (Jacques Rival)
Ernst August Schepmann (Monsieur de Marelle)
Heinz Walter (Graf Vaudrec)
Walter Gontermann (De Varenne)
Charles Wirths (Notar)
Lisa Adler (Laurine)
u.a.

Inhalt

(Sendung findet zu einem Sondertermin um 15.05h im Programm Österreich 1 statt)

Der Mann, den die Frauen zärtlich "Bel ami" nennen, ist also leider ein skrupelloser Parvenu, eitel, opportunistisch und berechnend. Und genau das ist die Basis seines beruflichen Erfolges. Denn nicht nur seine geschickten Liebesaffären und Heiraten haben ihn in wenigen Jahren zum Pressezaren gemacht.

Die Presse als Machtinstrument, das war und ist ein aktuelles Thema. Aber den Roman als generellen Angriff auf die Presse zu verstehen, wie es 1885 bei seinem Erscheinen geschah, ist genauso falsch, wie ihn nur als Sammlung einprägsamer Liebesabenteuer zu betrachten. Für Bel ami sind seine Amouren und die Zeitung gleichermaßen nur Mittel auf dem Weg zu Macht, Erfolg und Reichtum. Er ist der typische Vertreter einer korrupten Gesellschaft. Seine Karriere hätte sich in jenen stürmischen Entwicklungsjahren der Industrie auch in anderen Branchen ereignen können. Und sie kann sich bekanntlich immer wieder ereignen.

Maupassant hat mit seiner radikalen Kritik an der Verflechtung der Presse mit dem korrupten Staatsapparat ein brisantes Bild von den politischen Zuständen gezeichnet, das keineswegs nur seine eigene Epoche betrifft. Er entlarvt den Patriotismus als scheinheilige Maske und zeigt, wie hohle Phrasen der Journalisten und Politiker zur furchtbaren Waffe im Kampf um die Macht werden.

(Produktionsjahr: 2000)

Sendedaten

26. Dezember 2000 (Ü, 54:29 min )