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HERR SCHMITZ, DAS RAUCHEN UND DIE LIEBE
Autor
Italo Svevo (Italien)
Regie
Norbert Schaeffer
Musik
Anton Ruppert
Bearbeitung
Valerie Stiegele
Produktion
BR , 1993 (Übernahme)
Mit
Ulrich Wildgruber (Ettore Schmitz)
Martha Halldors (Sopranistin)
Christiane Bachschmidt (Sprecherin)
Inhalt
An seinem 40. Geburtstag notierte der Kaufmann Ettore Schmitz aus Triest, nachdem er unter dem Pseudonym Italo Svevo zwei erfolglose Romane veröffentlicht hatte, in seinem Tagebuch: "Zu dieser Stunde und unwiderruflich habe ich die lächerliche und schädliche Sache, die man Literatur nennt, aus meinem Leben ausgemerzt."
Aber mit der Schriftstellerei erging es ihm wie mit jener endgültig letzten Zigarette, an der er, allen Gelübden zum Trotz, immer wieder und bis ans Lebensende festhielt: er erwies sich als unverbesserlicher Wiederholungstäter. Umweht vom blauen Dunst orientalischer Zigaretten, ohne die er nicht produktiv sein konnte, "kritzelte" er weiter Romane, Erzählungen, Dramen. Aber erst als über Sechzigjähriger gelangte er mit seinem dritten Roman 'Zeno Cosini' schließlich doch noch zu literarischem Ruhm - mit Hilfe von James Joyce, seinem früheren Englischlehrer in Triest, der die französische literarische Elite für Svevo mobilisierte.
Die kleinen Tricks und Laster, die Eifersuchtsobsessionen, Lächerlichkeiten, die neurotischen Zwänge - und der teils ironisch geführte, teils schmerzhafte Kleinkrieg mit Strategien und Ritualen zu ihrer Beseitigung: man findet sie ebenso bei seinen Helden wie bei Svevo selbst. Sie setzen sich zusammen zu einer kleinen Psychopathologie des Privaten.
Sendedaten
29. April 1995 (Ü, 38: min )