Hörspiel Suche

HERZGRUFT

Autor

Gustav Ernst (Österreich)

Regie

Augustin Jagg

Produktion

ORF (Neuproduktion)

Schnitt

Lydia Fortin

Ton

Alphons Galotti

Mit

Johanna Tomek (Rosa)
Brigitte Swoboda (Frau Utz)
Erhard Pauer (Herr Utz)
Kurt Jaggberg (Herr Ludwig)
Peter Faerber (Pauli)

Inhalt

"Herzgruft" ist ein Hörspiel über das Jahr 1938 und die Folgen. Es zeigt einen grotesken Kampf gegen das Erinnern. Schauplatz ist das Stiegenhaus eines Wiener Wohnhauses, und zwar vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Es ist keine historisch-kritisch-dokumentarische, sondern eine rabiat-respektlose Darstellung der Verdrängungsarbeit und ihrer Folgen. Da gibt es etwa eine Vergewaltigungsgeschichte (und niemand hat geholfen) oder da gibt es das "mystische" Irresein eines Mieters, der so gerne am Leben etwas "Grandioses", "Hohes" hätte. Sie beißen und zwicken einander, martern und erpressen einander und wenden sich ständig reflexartig potentiellen "Herabwürdigungskandidaten" zu als könnten sie nicht leben, ohne auf jemanden zu spucken. Die Dialoge, in denen es ums Überleben, um die Ehre, um Schuld und Sühne geht, sind komisch und beängstigend zugleich, absurd und tragisch, aber grausig und lebensnah.

"Wir waren Opfer, Sie Blunzen. Unterm Kaiser waren wir Opfer, unterm Dollfuß waren wir Opfer, da werden wir unterm Hitler erst recht ein Opfer gewesen sein."

Sendedaten

29. November 1988 (NP, 58:00 min )
5. März 2000 (WH, 58:00 min )