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DIE ENGELMACHERIN

Autor

David Zane Mairowitz (Vereinigte Staaten von Amerika)

Regie

Otto Düben

Übersetzung

Heidi Zerning

Produktion

SR / RB / SDR (Übernahme)

Mit

Christa Berndl, Lena Stolze, Horst Bollmann, Peter Seum, Heidemarie Rohweder, Hans-Jörg Assmann, Gunter Kremer, Alois Garg, Wilkit Greuèl, Rodar Hadischi, Peter Weg, Almut Henkel, Ernst Jacobi, Hans Dieter Metz, Philipp Moog, Hans Müller, Joost Siedhoff, Petra Stein, Karlheinz Wagner, Ilse Christine Weber, Marianne Weber-Riedel

Inhalt

Im Jahre 1943 starb in Frankreich Marie Bouchon als letzte Frau unter der Guillotine. Ihr Verbrechen: Sie hatte illegale Abtreibungen vorgenommen, sich später auch als Kupplerin betätigt. Zur "Engelmacherin" war sie zunächst aus Mitleid mit Frauen geworden, die ein Kind nicht haben konnten und wollten. Recht bald hatte sie aber erkannt, dass daraus Kapital zu schlagen war, mit dem sie ihrer finanziellen Misere und ihrem freudlosen kleinbürgerlichen Dasein entkommen konnte. Als Marie vor Gericht gestellt wird, versteht sie die Welt nicht mehr. Ihre Frauensache ­ "Was ich getan habe, geht nur Frauen an. Niemand anders!" ­ wird vor Gericht als Männersache verhandelt. Die von der Vichy-Regierung des mit den Nazis kollaborierenden Marschall Pétain kontrollierte Justiz statuiert an ihr ein politisches Exempel.
Das Hörspiel basiert auf einem authentischen Fall. Es ist in mehrfacher Hinsicht aktuell: Zum einen rührt es an ein nach wie vor heikles Kapitel französischer Geschichte, zum anderen thematisiert es den Konflikt zwischen Intimität und Öffentlichkeit, zwischen Selbstbestimmungsrecht der Frau und staatlich-patriarchalischem Herrschaftsanspruch.

Sendedaten

15. Mai 1990 (Ü )