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A UND K oder EIN BRUDERMORD WIEDER GUTGEMACHT

Autor

Albert Drach (Österreich)

Regie

Otto Düben

Produktion

SDR / ORF (Neuproduktion)

Assistenz

Uwe Schareck

Schnitt

Waltraud Gruber

Ton

Karlheinz Stoll

Mit

Martin Benrath (A)
Wolfgang Reichmann (B)

Inhalt

Die Geschichte von Kain und Abel und dem biblischen Brudermord wird in diesem Hörspiel beschrieben als die Geschichte einer Diskriminierung, eines ewig schwelenden Rassenkonflikts. A ist weiß, K ist schwarz. Gut und Böse sind für den anmaßenden A nicht im Menschen selbst verankerte Extreme, sondern Kriterien der jeweiligen Hautfarbe. Wer sollte den Mord also anders begangen haben als K? Nun liegt der Fall zwar einige Zeit zurück und die Rollen von Opfer und Täter sind nie restlos geklärt worden, aber Vergeltung geht vor Brüderlichkeit. Schon hat A sich den Stern des Sheriffs an die Brust geheftet, um Justiz zu üben. Mag der schwarze Delinquent sich ein letztes Mal aufbäumen, ein Entrinnen gibt es nicht.

Albert Drach, geboren am 17.12.1902 in Wien, veröffentlichte als 18jähriger Gedichte, wurde aber erst nach dem Krieg durch die Herausgabe seiner schon in den 20er- und 30er Jahren geschriebenen Erzählungen und Romane bekannt (u. al "Das große Protokoll gegen Zwetschkenbaum"). Von Beruf Rechtsanwalt, emigrierte er 1939 über Jugoslawien nach Frankreich. Die Zeit seines Exils schilderte er in dem Buch "Unsentimentale Reise" (1966). Albert Drach, der auch als Dramatiker hervorgetreten ist, verbindet mit der scheinbar liebenswürdigen Zeichnung hilfloser Charaktere einen beklemmenden Humor. Seine Stellung in der zeitgenössischen deutschen Literaturszene ist solitär und im Grunde ohne Vorbild. Er wurde 1988 mit dem "Georg Büchner-Preis" ausgezeichnet.

Sendedaten

10. Juli 1990 (NP, 38:55 min )