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UBU ROI - KÖNIG UBU
Autor
Alfred Jarry (Frankreich)
Vorlage
gln. Theaterstück
Regie
Heinz Hostnig
Musik
HK Gruber
Bearbeitung
Heinz Hostnig
Übersetzung
H.C. Artmann
Produktion
BR / ORF-W / NDR / ORF-W , 1990 (Neuproduktion)
Assistenz
Irene Schuck
Schnitt
Erna Strnad, Sabine Beulecke
Ton
Karl Kraus
Mit
Erwin Steinhauer (Vater Ubu)
Brigitte Swoboda (Mutter Ubu)
Toni Böhm (Hauptmann Jaucherl)
Fritz Muliar (König Wenzeslaus / Schatten)
Sylvia Lukan (Königin Rosanudel)
Olivier Lendl (Bodeslaus, Wenzeslaus' Sohn / Gierigel)
Wolf Bachofner (Ladislaus, Wenzeslaus' Sohn / Bäucherl)
Rupert Henning (Gfrastislaus)
Albert Roland (General Laszy)
Alfred Reiterer (Stanislaus)
Bernd Spitzer (Kossak)
Peter Faerber (Nikolaus Renski)
Edd Stavjanik (Zar Alexis)
in weiteren Rollen: Holger C. Gotha, Helmut Schleser, August Schmölzer, Hagnot Elischka, Fritz Goblirsch, Jörg Klettenheimer, Erich Padalewski, Heinz Hostnig u.v.a.
Musik: Vienna Art Orchestra
Inhalt
Mit "König Ubu" schuf Alfred Jarry, ein Vorläufer der Dadaisten und Surrealisten, 1896 eine mythische Gestalt in einer Welt grotesker archetypischer Bilder. Der Skandalerfolg des Werkes beruhte vor allem darauf, daß auf die traditionelle Handlungsführung verzichtet und eine obszöne Sprache mit absurden Elementen vermischt wurde. Ubu wurde zum Inbegriff des bornierten, opportunistischen Spießers. Mit beißender Ironie wird die bürgerliche Scheinmoral gegeißelt und jede Art von politischer und sozialer Autorität in Frage gestellt. Der von den niedrigsten Instinkten und höchster Machtgier besessene Bürger mutiert schnell zum Bürgerschreck, als sich seine Gemeinheit gegen das einfache Volk richtet.
Das seinerzeit alle Bühnenkonventionen sprengende Stück ist voll von literarischen Anspielungen und Parodien - vor allem auf Shakespeare-Figuren. Kein Wunder, daß es den österreichischen Schriftsteller H.C. Artmann reizte, das nach wie vor moderne Werk in eine neue deutsche bzw. "Wiener" Fassung zu übertragen. Artmann wird für seine ebenso einfühlsamen wie eigenständigen Übersetzungen gerühmt (z.B. Villon und Bellman), die man als Nachdichtungen im besten Sinne bezeichnen kann.
"Im Wiener Dialekt ertönt das Stück schnarrend vital, erklingt auch nicht einfach als goutierbare Exotik, sondern jetzt kommt die blutig-gemütliche Vulgarität des Textes und die monströse Grobheit des französischen Stilgestus überhaupt erst richtig heraus." (Jörg Drews in der SZ).
Die Hörspielproduktion wurde in Deutschland mit dem Prädikat "Hörspiel des Monats" ausgezeichnet.
Sendedaten
18. Juni 1991 (NP, 89:04 min )