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ANSTANDSLOS

Autorin

Barbara Frischmuth (Österreich)

Regie

Götz Fritsch

Musik

Roland Neuwirth

Produktion

ORF / WDR (Neuproduktion)

Schnitt

Barbara Harrer

Ton

Gerhard Wieser

Mit

Boris Rösner (Milos), Vera Borek (Gerda Bauer), Ljuba Krbova (Jana), Wolf Bachofner (Himmelreich), Alexander Wächter (Engelrahm), Gabi Banschenbach-Herbe (Mutti), Mustafa Dogan (Adnan)

Inhalt

Ein Lehrer, vor Jahren aus einem der Ostblockländer geflohen, hat in einer westlichen Großstadt einen Job als Hilfsarbeiter, wohnt in einer Mietskaserne und sinnt der Vergangenheit nach. Wand an Wand mit ihm in gleicher Wohnung lebt eine ältere Frau, die Packerin in einer Sexwarenfabrik ist. Sie spielt sich laufend Platten vor, um ihren Nachbarn und sein Gemurmel nicht hören zu müssen. Ein junges Mädchen betritt die Wohnung, denn die Frau hat sich wegen der Feiertage angeboten, Besucher aus dem Osten bei sich in ihrer Einzimmerwohnung aufzunehmen, um zu zeigen, wie hilfreich man hier ist. Das junge Mädchen, für das der erste Westbesuch aufregend ist, versucht Kontakt mit dem Nachbarn aufzunehmen, beide freuen sich über ein Treffen als Landsleute in der Fremde. In seiner Wohnung entspinnt sich gegenseitige Zuneigung, die aber durch die Tatsache, daß die Nachbarin tot aufgefunden wird, keineswegs "anstandslos" zu einem glücklichen Ende kommt.

Die 1941 im steiermärkischen Altaussee geborene Autorin schildert eine Ost-West-Begegnung, bei der die Schäden, die die Menschen auf beiden Seiten davongetragen haben, auf skurril-realistische Weise sichtbar gemacht werden und das Westparadies sich als ein Ort der Einsamkeit erweist, in dem die Personen so isoliert nebeneinander herleben wie aus ganz anderen Gründen die im Osten es mußten.

Sendedaten

28. Jänner 1992 (NP, 50:59 min )