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Der öffentliche Ankläger

Autor

Fritz Hochwälder (Österreich)

Regie

Leon Epp

Produktion

RWR-W (Neuproduktion)

Inhalt

Das Funktionieren einer Mordmaschinerie aus Grausamkeit und Pedanterie wird auf historische Distanz gebracht, ohne den Zeitbezug zu den Nazis zu verlieren. Die Mordjustiz bedient sich des Gesetzes, der abstumpfenden Alltäglichkeit und einer Hierarchie von Kompetenzen, um sich nicht der Verantwortung stellen zu müssen.
Fouquier-Tinville hat seit Jahrzehnten als öffentlicher Ankläger des Revolutionstribunals - immer genau im Auftrag der jeweils Regierenden - mit falschen Zeugen und erpreßten Geständnissen die Royalisten und wenig später die Girondisten, die Jakobiner, Danton und schließlich Robespierre auf das Schafott gebracht. Nun ist die Verfolgungswelle abgeschlossen. Die Republik fühlt sich sicher, will die berüchtigten Sondergesetze außer Kraft setzen und wünscht dringend, die eigene blutige Vergangenheit zu "bewältigen". Fouquier-Tinville muß fallen und dem empfindsam gewordenen Gewissen der Öffentlichkeit geopfert werden. Nur er selbst, vertraut mit allen Winkelzügen einer skrupellosen Justiz, kann diesen Fall 'bereinigen'. (HR-Programmheft)

Sendedaten

18. September 1951 (NP )