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HOTELS

Autor/innen

Raoul Schrott (Österreich)
Klaus Buhlert (Deutschland)

Regie

Klaus Buhlert, Raoul Schrott

Produktion

BR (Übernahme)

Mit

Marcus Calvin, Juliane Köhler, Thomas Holtzmann, Chris Pichler, u.a.

Inhalt

1. Teil: Blöße, die der Morgen tauscht: Es liegt etwas Absurdes in der Vorstellung, die Anonymität von Hotelzimmern durch Geschichten beflecken zu wollen. Hin- und hergerissen zwischen Leib und Seele werden Nächte unter verschiedenen Umständen zugebracht und am Morgen altert nichts schneller zur Bedeutungslosigkeit als Gesicht und Träume des letzten Gastes. Glaubt man dem Zimmermädchen, neutralisiert ein frisches Laken die Geschichte der Matratze zumindest oberflächlich, und die verzinkten Wasserhähne sind kein Eingeständnis, son-dern Verrat an einer Zeit, die mit ihren eigenen Dingen dauern will. Gespräche wieder-holen sich. Man hat die Wände mit den Schritten ausgemessen, weil Gedanken immer wieder gedacht werden. Bei vorzeitiger Abreise jedoch werden dem Reglement gemäß drei Tage voll berechnet. Also nimmt man den Geruch des Ortes an - so, als hätte man ihn auswendig gelernt. Die Stimme, ihr Klang, bleibt einzigartig. Abgesehen von leichten Verfärbungen durch die Zimmergeometrie, einen Vorhang oder das unvermeidliche Sofa im Hilton. Der Klang der Stimme bleibt. Und das einmalige Geräusch fremder Namen.
2. Teil: Als wär er eine Haut, die langsam atmet: Es liegt etwas Absurdes in der Vorstellung, die Anonymität von Hotelzimmern durch Geschichten beflecken zu wollen. Hin- und hergerissen zwischen Leib und Seele werden Nächte unter verschiedenen Umständen zugebracht und am Morgen altert nichts schneller zur Bedeutungslosigkeit als Gesicht und Träume des letzten Gastes. Glaubt man dem Zimmermädchen, neutralisiert ein frisches Laken die Geschichte der Matratze zumindest oberflächlich, und die verzinkten Wasserhähne sind kein Eingeständnis, sondern Verrat an einer Zeit, die mit ihren eigenen Dingen dauern will. Gespräche wieder-holen sich. Man hat die Wände mit den Schritten ausgemessen, weil Gedanken immer wieder gedacht werden. Bei vorzeitiger Abreise jedoch werden dem Reglement gemäß drei Tage voll berechnet. Also nimmt man den Geruch des Ortes an - so, als hätte man ihn auswendig gelernt.
3. Teil: Wenn der Tod kommt, trägt man ihn einmal durchs Dorf: Es liegt etwas Absurdes in der Vorstellung, die Anonymität von Hotelzimmern durch Geschichten beflecken zu wollen. Hin- und hergerissen zwischen Leib und Seele werden Nächte unter verschiede-nen Umständen zugebracht und am Morgen altert nichts schneller zur Bedeutungslosig-keit als Gesicht und Träume des letzten Gastes. Glaubt man dem Zimmermädchen, neutralisiert ein frisches Laken die Geschichte der Matratze zumindest oberflächlich, und die verzinkten Wasserhähne sind kein Eingeständnis, sondern Verrat an einer Zeit, die mit ihren eigenen Dingen dauern will. Gespräche wiederholen sich. Man hat die Wände mit den Schritten ausgemessen, weil Gedanken immer wieder gedacht werden. Bei vorzeitiger Abreise jedoch werden dem Reglement gemäß drei Tage voll berechnet. Also nimmt man den Geruch des Ortes an - so, als hätte man ihn auswendig gelernt.
(Produktionsjahr: 1995)

Sendedaten

9. März 1996 (Ü, 49: min )