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DER OLYMPIAFÄHNDLER

Autor

Hanspeter Gschwend (Schweiz)

Regie

Fritz Zaugg

Musik

Hans Kennel

Produktion

DRS (Übernahme)

Mit

WALTER TRUTZIG (Fahnenschwinger)
Sprechchor/Sänger Horst Wessel-Lied: Ueli Jäggi
WALTER TRUTZIG (als Bub): Michi Lienert
WILLY TRUTZIG (Vater): Mathias Gnädinger
ROSA TRUTZIG (Mutter): Therese Bichsel
REMIGI ZGRAGGEN (Knecht)/Sprechchor: Ernst Sigrist
LIBERAT WALKER (Präs. ZSJV)/ Sprechchor: Albert Freuler
JULIUS ABÄCHERLI (Aktuar)/Sprechchor: Hans-Rudolf Twärenbold
EDUARD ZURFLUH (Mitglied ZSJV)/ 1. Gast: Paul-Felix Binz
REPORTER (Radio Beromünster): Hanspeter Müller
WIRT/Verbandsmitglied: Geri Dillier
KELLNER (Sprechchor): Yves Raeber
HOTELDIREKTOR (in Marseille): Pierre Ruegg
GOLTERMANN Schutzpolizist, Fahrer, Gast, SS-Mann, Sänger Horst Wessel-Lied: Klaus-Henner Russius
POLIZIST Ordnungsmann, SS-Mann, Sänger Horst Wessel-Lied: Stefan Saborowski
WEIB 1 (ältere Berlinerin): Barbara Lotzmann
WEIB 2 (jüngere Berlinerin): Barbara Falter

Inhalt

Eine brisante (und wahre) Geschichte hat sich Hanspeter Gschwend als Grundlage für sein neuestes Hörspiel vorgenommen:
Hug Franz, in den 30er Jahren ein internationaler Star unter den Fahnenschwingern - und auch sonst eine schillernde Figur - führte bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von 1936 in Berlin an der Spitze der eidgenössischen Delegation seine Fahnenschwünge mit dem weißen Kreuz im roten Feld vor. Nach den Feierlichkeiten, so hieß es später, habe er sich überreden lassen, auch die "Hitlerfahne" zu schwingen. Das gab einen gewaltigen Krach. Hug Franz - Eintrag im Luzerner Telefonbuch: "Olympiafahnenschwinger" - trat aus dem Jodlerverband aus, was dieser jedoch nicht akzeptierte: Der Verräter sollte Verbandsmitglied bleiben, damit er offiziell ausgeschlossen werden konnte. Es kam zum Prozeß, den der Jodlerverband verlor. Die Gerichtskosten brachten den Verband beinahe an den Rand des finanziellen Ruins. Hug starb 1974. Dies die historischen Fakten.
Hanspeter Gschwend recherchierte und schrieb ein Stück, das zwar von diesen Fakten ausgeht, als Hörspiel aber reine Fiktion ist. Darin wird ein symbolträchtiges Bild, das mit der Geschichte und Befindlichkeit der Schweiz sehr zentral zu tun hat, facettenreich, witzig und mit beißender Ironie szenisch umgesetzt. Bodenständigkeit und Showbusiness, Fahnentreue und Verführbarkeit, heimatliche Gefühle und Weltpolitik - das alles sind Themen, die Gschwends Hörspiel in einen spannenden Zusammenhang bringt. "Der Olympiafähndler" ist ein selbstkritischer Rückblick auf ein Stück alpenländischer Geschichte.

(Produktionsjahr: 1996)

Sendedaten

11. April 1998 (Ü, 52: min )