Hörspiel Suche

GILGI

Autorin

Irmgard Keun (Deutschland)

Regie

Barbara Plensat

Musik

Lutz Glandien

Bearbeitung

Corinne Frottier

Produktion

NDR / ORB (Übernahme)

Mit

Ina Bleiweiß, Christian Steyer, Michael Altmann, Angelika Thomas, Winnie Böwe, Margit Bendokat, Susann Thiede, u.a.

Inhalt

"Olga, es ist schön, sein Leben wie eine sauber gelöste Rechenaufgabe vor sich zu haben", schwärmt die Stenotypistin Gilgi einer Freundin vor. Gilgi hat mit ihren fünfundzwanzig Jahren ihr Leben fest in der Hand: Sie lernt Sprachen, sie spart Geld, sie will einmal eine Modeboutique haben und selbständig sein. Unabhängigkeit, das ist Gilgis oberstes Gebot. Alles, was dem im Weg steht, wird ignoriert, und wenn das nicht geht, einfach beiseite geräumt. Aber Gilgi hat die Rechnung ohne das Leben gemacht. Als sie dem Bohèmien Martin begegnet, geraten nicht nur ihre Pläne durcheinander - auch Herz und Hirn der sachlichen, kecken, jungen Frau.

"Gilgi", der erste Roman von Irmgard Keun (1905-1982), erschien 1931, wurde sofort ein Bestseller und ein Jahr später verfilmt. Die Protagonistin verkörperte den Wunschtraum vieler kleiner Angestellter, frei, unabhängig und selbstbewußt zu sein. Doch diese Tonlage paßte den neuen Herren nicht, und so wurde das Buch, wie auch ihr 1932 erschienener Roman "Das kunstseidene Mädchen", von der Reichsschrifttumskammer beschlagnahmt und Irmgard Keuns Schriftstellerkarriere abrupt beendet. Nach langen Jahren des Vergessens wurde Irmgard Keun Ende der siebziger Jahre wiederentdeckt. 1981 wurde sie mit dem Ingolstädter Marieluise-Fleisser-Preis ausgezeichnet.



(Produktionsjahr: 1997)

Sendedaten

23. Juni 1998 (Ü, 50: min )