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UNDINE GEHT

Autorin

Ingeborg Bachmann (Österreich)

Regie

Fritz Hauser, Stephan Heilmann

Musik

Fritz Hauser

Produktion

DRS (Übernahme)

Schnitt

Jacqueline Stocker

Ton

Jack Jakob

Mit

Inka Friedrich
Monika Koch

Lauren Newton (Gesang)
Fritz Hauser (Perkussion)

Inhalt

(Sendung erfolgt in der Reihe "Hörspiel-Studio", Programm Österreich 1, 20.30h)

Untertitel: "Hörstück nach der gleichnamigen Erzählung"

Undine ist bei Ingeborg Bachmann eine geistige und selbständige Muse. Bachmann verleiht ihrer Heldin allerdings nicht nur die Stärke und die Selbständigkeit, die sonst nur Männern zugesprochen wird, sondern unterwirft Undine auch einem Zwang: dem Zwang, die Männer lieben zu müssen. Sie muss aus dem Meer auftauchen, die Männer locken und besitzen, um sie schließlich zurückzulassen.
"Es ist eine Undine-Geschichte, ein Undine-Poem in leidenschaftlicher Prosa, und also ist es eine Dichtung von Liebe und Verrat (...). Dass der Text bei den Zeitgenossen solche Wirkung zeitigte und dann auch wieder in der zweiten Bachmann-Rezeption der frühen 80-er Jahre, hängt sicher mit dem mythischen Kern der Undine-Legende zusammen (...) Dennoch erklärt sich das Phänomen so nur zum Teil. Das unwahrscheinlich Geglückte dieser Arbeit hat etwas real Mysteriöses (...) Das Merkwürdige, Provokative auch, steckt schon in der Form. Der Text ist eine Erzählung, die fast ein Gedicht ist, ein Gedicht, das fast ein Monodrama ist. In einer durchaus ungewöhnlichen Weise zwischen den Gattungen bewegt er sich, und doch nimmt er sich wieder ganz selbstverständlich richtig aus in seiner äußeren Machart. Das Querstehen zu allen geläufigen Arten ist als eine Form von Aussage mit dem Kern des Ganzen verbunden. Diesem Ganzen nämlich geht es passioniert darum, Ordnung zu unterlaufen, zu unterspülen, zu untergraben, sie vor einem höchsten Richterstuhl zu diffamieren." (Aus: Peter von Mann, Liebesverrat. Die Treulosen in der Literatur)

(Produktionsjahr: 1993)

Sendedaten

26. Juni 2001 (Ü, 48:30 min )