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DER ZERRISSENE

Autor

Johann Nestroy (Österreich)

Regie

Otto Schenk

Musik

Adolf Müller

Bearbeitung

Peter Weiser

Produktion

ORF-S / SBGF (Wiederholung)

Ton

Herbert Rössle

Mit

Helmut Lohner (Herr von Lips, ein Kapitalist)
Otto Bolesch (Freund Stifler)
Teddy Podgorski (Freund Sporner)
Florian Liewehr (Freund Wixer)
Krista Stadler (Madame Schleyer)
Otto Schenk (Gluthammer, ein Schlosser)
Fritz Muliar (Krautkopf, Pächter bei H.v.Lips)
Birgit Doll (Kathi, seine Anverwandte)
Hannes Siegl (Staubmann, Justitiarius)
Kurt Müller - Waldenr (Anton, Bediensteter bei Herrn v.Lips)
Erwin V. Gross (Josef, Bediensteter bei Herrn v.Lips)
Heinz Winter (Christian, Bediensteter bei Herrn v.Lips)
Anton Pointecker (1.Knecht bei Krautkopf)
Kurt Hansen (2.Knecht bei Krautkopf)
Bruno Thost (3.Knecht bei Krautkopf)
Rudolf Weitlaner (4.Knecht bei Krautkopf)
Mitglieder des Mozarteum Orchesters Salzburg unter der Leitung von Karl Heinz Brand

Inhalt

(Sendung erfolgt in der Reihe "Das große Welttheater", Programm Österreich 1, 20.30h)

Aufnahme von den Salzburger Festspielen 1982 (Mitschnitt aus dem Landestheater)

(gekürzte Fassung)

Herr von Lips, ein Hypochonder und Räsonnierer, der sich in der Attitüde des Zerrissenen gefällt, erkennt in seinem Reichtum die Ursache seiner Langweile und Melancholie. Um sich eine Zerstreuung zu schaffen, verfällt er auf die närrische Idee, der ersten Frau, die an diesem Tag zur Tür hereintritt, die Ehe anzutragen.

Alternativ:
Den Arbeitenden zum Trost ist auch der Kapitalist von Lips nicht glücklich. Reich steht er in seiner melierten Lebensphase und singt: "Bei Gott s' is a fürchterlich's Gfühl, wenn man selber net weiss, was man will." Da fällt ihm ein neuer Kitzel ein: Die erste Unverheiratete oder Verwitwete, die ihm begegnet, wird er heiraten, wer es sie auch immer sei. Es ist Frau Schleyer, die sich auch gleich in sein Vermögen verliebt. Durch Lips Patentocher Kathi wird genannte Dame als jene Mathilde enttarnt, die den Schlosser Gluthhammer einst schnöde verlassen hat, nicht ohne dessen Ersparnisse mitzunehmen. - Arm sein macht auch nicht glücklich. Und Liebe des öfteren auch nicht: Der geprellte Gluthammer glüht immer noch für Mathilden und steht jetzt in Konkurrenz zum reichen Herrn. In einer Rauferei stürzen beide in einen Bergbach, jeder entkommt den Fluten und wähnt den anderen tot. Lips hält sich an Gluthammers vermeintlichem Ableben sogar für schuldig, versteckt sich vor der Polizei und wird von Kathi als Knecht in einem Gutshof vermittelt. Jetzt ist er vom Dasein, das ihn eben noch langweilte, ausgeschlossen und erlebt, wie die Welt ihn zu den Toten rechnet. Wer ist nun wirklich tot, wer am Leben oder gar von den Toten auferstanden? - Die Überraschungen jagen sich, bis das Happy End mit all seiner Gerechtigkeit Ordnung schafft: Gluthammer ist erkaltet und von Mathilde befreit, Kathi, die es mit dem solventen Herrn gut kann, weil er reif ist (und nicht umgekehrt), gewinnt Share und Holder, denn in seiner Patentochter findet Lips endlich seine bessere Hälfte, die ihn aus seiner Zerrissenheit rettet. - Die Posse mit Gesang in 3 Akten wurde 1844 uraufgeführt. Dem Sänger, Volksschauspieler und Dichter Nestroy diente ein französisches Vaudeville-Stück als Vorlage: "L'homme blasé" von Duvert und Lanzanne. (DRS-Programmheft)

Sendedaten

4. Dezember 2001 (WH, 88:45 min )