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WIE ICH EINEN HUND GEGESSEN HABE

Autor

Jewgenij Grischkowez (Russland)

Regie

Gabriele Bigott

Musik

Tobias Morgenstern

Bearbeitung

Gabriele Bigott

Übersetzung

Stefan Schmidtke

Produktion

SFB / ORB (Übernahme)

Mit

Boris Aljinovic

Inhalt

(Sendung erfolgt in der Reihe "Die Hörspiel-Galerie", Programm Österreich 1, 14.00h)

Ein ehemaliger sowjetischer Matrose berichtet von seinem Dienst bei der Kriegsflotte am Stillen Ozean - mit diesem kargen Satz könnte man Grischkowez' Monolog inhaltlich festmachen und hätte wenig von der Eigenart des Textes beschrieben. Denn der eigentliche Reiz dieses Monologes liegt darin, wie er davon erzählt. Unterwegs im eigenen Bewußtseinstrom sucht er nach Worten, nach Bildern, nach Episoden - nach Erzählbarem, um auszudrücken, was ihm passiert ist. Und was ihm dazu einfällt, läßt er unreflektiert nebeneinander stehen, durchspielt und bestaunt immer wieder das ihm Geschehene.

Jewgenij Grischkowez. geboren 1967 in Kemerowo in Sibirien, studierte russische Philologie und Literaturwissenschaften, von 1985 bis 1988 diente er bei der Flotte am Stillen Ozean als Spezialist für Tief-seetorpedos. 1990 gründete er die Theatergruppe "Loge" an der TU in Kemerowo. Seit 1994 lebt und arbeitet er in Kaliningrad. Seine Texte und Inszenierungen entstehen immer aus der Improvisation heraus, er gilt als Erfinder der russischen Performance. "Wie ich einen Hund gegessen habe" wurde beim russischen Theatertreffen "Goldenen Maske" im letzten Jahr mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.

(Produktionsjahr: 2001)

Diese Produktion wurde von der Jury der Deutschen Akademie der Künste zum "Hörspiel des Monats Juni 2001" gewählt. In der Begründung der Jury heißt es u. a. "Dass das Stück seine Leichtigkeit in keinem Moment einbüßt, ist vor allem dem Schauspieler Boris Aljinovic zu verdanken. Aljinovic versteht seine Hörer mit charmanten Slawinismen und gekonnt beiläufigen Witz zu bezaubern ohne je in einen Vorleseton oder ausgestellten Alltagsjargon abzugleiten. Eine kluge Dramaturgie, die die ausgreifende Rede in unterschiedliche Erzählsituationen auflöst, und die dezent eingesetzte Musik von Tobias Morgenstern unterstützen die sprachliche Kraft dieses Vortrages. Ganz auf wenige traditionelle Mittel beschränkt, vermag das Stück seine Zuhörer in einer Weise mitzureißen, wie es dem puristischen Sprech-Hörspiel nur selten gelingt."

Sendedaten

9. Februar 2002 (Ü, 54:20 min )