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WÄCHTERLIED

Autor

Sebastian Goy (Deutschland)

Regie

Annette Berger

Produktion

SWR / WDR (Übernahme)

Assistenz

Iris Drögekamp

Schnitt

Regine Schneider

Ton

Andrea Mammitzsch

Mit

Rufus Beck (Erzähler)
Tom Skoruppa (Erzähler - Kind)
Manfred Steffen (Großvater)
Gisela Trowe (Großmutter)
Ulrike Grote (Junge Braut)
Walter Laugwitz (Nikolaus)
Margarete Salbach (Nanette)
Gustl Halenke (Odette)
Jörg Hube (Götzhofer)

Inhalt

(Sendung erfolgt in der Reihe "Die Hörspiel-Galerie", Programm Österreich 1, 14.00h) Jeden Sommer verlässt der Großvater Emminger seine Frau und seinen Enkel, um in die Sommerfrische zu reisen - die Sommerfrische allerdings befindet sich nur einige hundert Meter von Emmingers Haus entfernt im "Hotel am Bach". Dort verbringt Emminger jährlich fünf Wochen in einer illustren Urlaubsgemeinschaft, bestehend aus seinem Bruder Nikolaus, dessen Frau Nanette und ihrer Schwester Odette. Odette, stets unter ausgefallenen Strohhüten und hinter Lyrikbändchen verborgen, würzt die obligatorischen Ausflüge und Dampferfahrten mit spitzen Kommentaren.
Dieses Jahr aber droht die Sommerfrische ins Wasser zu fallen: als Emminger im "Hotel am Bach" ankommt, hat der Wirt sein Zimmer bereits vermietet, und zwar an ein junges Brautpaar. Während Emminger und der Wirt sich zur Beruhigung betrinken, stürzt die junge Braut herbei: ihr Bräutigam hat sie verlassen. Die Braut erklärt sich bereit, den alten Emminger in ihrem Zimmer aufzunehmen - und die Sommerfrische scheint gerettet.
Goys tragisch-komisches Hörspiel spielt formal mit dem mittelalterlichen Wächterlied; inhaltlich spielt es mit allem, was eine turbulente Sommerfrische an Komik und Tragik zu bieten hat.
Alternativ:
Sebastian Goys neues Hörspiel spielt da, wo der Autor selbst zu Hause ist, in der Nähe des Ammersees und zugleich in der Welt der Phantasie. Denn wohin soll man noch reisen, wenn man sich ohnedies schon an einem Ort niedergelassen hat, an dem die andern höchstens ein paar Ferienwochen verbringen können, um sich dann den Rest des Jahres danach zu sehnen. Die Hauptfigur des Hörspiels, der Großvater des Ich-Erzählers, hat eine charmante Lösung dieses Problems gefunden, indem er, ein alter Herr, zur Sommerfrische in ein ortsansässiges Hotel umzieht. Auch wenn dieser Umzug längst zu den vertrauten Familienritualen gehört und sich jedes Jahr wiederholt, sind mit der Reise – falls man diesen Tapentenwechsel überhaupt als solchen bezeichnen möchte – doch Überraschungen und Abenteuer verbunden. (Produktionsjahr: 2001)
Sebastian Goy, geboren 1943 in Stuttgart, mehrere Jahre Lehrer, von 1981 bis 1984 Redakteur in der Hörspielabteilung des SFB, schrieb u.a. einen Roman, Kinderbücher und über 100 Hörspiele. Darunter auch "Papas Zimmer" (WDR/NDR/HR 1999) und "Teresas Tagebuch" (SDR/BR/WDR 2000). 1998/1999 erhielt er für sein Hörspiel "Frau Holle auf Reisen" den Deutschen Kinderhörspielpreis und den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Goy lebt als freier Schriftsteller in Diessen am Ammersee.

Sendedaten

29. Juni 2002 (Ü, 38:57 min )