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BLITZLICHTER

Autorin

Ilse Aichinger (Österreich)

Regie

Ulrich Lampen

Produktion

BR (Übernahme)

Assistenz

Anja Scheifinger

Schnitt

Angelika Haller

Ton

Hans Scheck

Mit

Ilse Aichinger
Maria Gedeck
Philipp Moog

Inhalt

(Sendung erfolgt in der Reihe "Die Hörspiel-Galerie", Programm Österreich 1, 14.00h)

Ilse Aichinger erzählt auf eine eigenwillige Art und Weise ihr Leben. In kurzen Texten, beschreibt sie Filme - und diese Feuilletons werden zur Autobiographie der begeisterten Kinobesucherin. In Interview-Sequenzen tritt die Autorin mit ihren klaren, lakonischen Betrachtungen in einen Dialog.
Ilse Aichinger hat schon mehrfach von sich erzählt: in ihrem Debütroman ‚Die größere Hoffnung' und in den autobiographischen Texten in ‚Kleist, Moos, Fasane'. Jetzt gelingt es ihr, anhand von Film und Photographie eine Mentalitätsgeschichte zu entwerfen, bei der das Private zum Öffentlichen wird.
Bei Kriegsausbruch 1939 war Ilse Aichinger im Kino, bei Kriegsende übermittelt ihr eine Kinokassiererin eine Nachricht über deportierte und ermordete Verwandte: Film und Verhängnis. Ilse Aichinger entwirft Szenarien über Leben, Treue und Verrat. Knapp, existentiell - eine ganz andere Autobiographie. Filme sind mehr als nur Filme: So denkt sie etwa anlässlich von Stan Laurel und Oliver Hardy über die Absurditäten der Existenz nach. Und nach dem Ansehen von Beatles-Filmen spannt sie erinnernd einen Bogen von der ersten eigenen Englandreise 1948 bis zu den Pop-Stimmen, die in den Sixties durch die Zimmer nicht nur ihrer Familie dröhnten. In völlig unerwarteten Kreuzungen aus Populärkultur, Denken und Autobiographie wird ein Bogen über das Jahrhundert gespannt. Und das voller Witz, Unangepasstheit und kritischer Zeitgenossenschaft: Blitzlichter, Filmbilder, Worte.

(Produktionsjahr: 2002)

Sendedaten

16. August 2003 (Ü, 54:33 min )