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ELISABETH II

Autor

Thomas Bernhard (Österreich)

Vorlage

gleichnamiges Bühnenstück

Regie

Ulrich Gerhardt

Bearbeitung

Ulrich Gerhardt

Produktion

NDR / ORF , 2004 (Neuproduktion)

Assistenz

Lukas Mayrhofer

Schnitt

Markus Gassner

Ton

Herta Werner, Gerhard Wieser

Mit

Wolfgang Gasser (Herrenstein)
Irm Hermann (Fräulein Zallinger)
Peter Matic (Richard)
Peter Simonischek (Doktor Guggenheim)
Bibiana Zeller (Gräfin Gudenus)
Joseph Lorenz (Viktor, Herrensteins Neffe)
Helmut Berger (Direktor Holzinger)
Vera Borek (Die Dame mit dem rotem Hut)
Monika Tajmar (Die eine Dame)
Hella Ferstl-Reichmann (Die andere Dame)
Roland Knie (Neutz)
Andrea Schramek, Alexandra Faber, Maria Frank, Alexander Bernard, Ronald Rudoll (Gäste)
Michael König (Sprecher)

Inhalt

"In Thomas Bernhards vorletztem Stück ‚Elisabeth II.' gelingt endlich, worauf alles in seinen übrigen Stücken zusteuert: die restlose Vernichtung der Welt und Gesellschaft. Herrenstein, Wiener Waffenfabrikant, Kunstliebhaber und lieber Gott, sitzt in seinem Rollstuhl - die Beine wurden ihm von einem betrunkenen Jugendlichen abgefahren - und monologisiert vor den einzigen, von ihm notgedrungen Geduldeten, seinem Diener Richard und seiner Haushälterin Fräulein Zallinger, die beide naturgemäß nichts zu sagen haben. Als sich der Staatsbesuch der englischen Königin ankündigt, lädt sein ungeliebter Erbneffe die gesamte bessere Wiener Gesellschaft in Herrensteins Wohnung, um von dessen Balkon an der Ringstraße den Vorbeizug zu beobachten. Doch weder Herrenstein noch sein Balkon sind in der Lage, eine solche Belastung auszuhalten, der gesellschaftliche Alptraum verschwindet in der Versenkung." (U. Gerhardt)

"Leberknödelsuppe oder Frittatensuppe? Ausweglos sind die österreichischen Todeskatastrophen, und selbst Luftkurorte können die Gefährlichkeit von Scylla und Charybdis haben. Altaussee naturgemäss ein Nazinest, der Semmering eine todesnahe Sommerfrische, und der Grossindustrielle Herrenstein vor der Entscheidung zwischen beiden. Thomas Bernhards Königinnendrama "Elisabeth II." (...) ist eines von Bernhards Dramen forcierter Einsamkeit, ein choreographiertes Elend philosophischer Todesnähe im Glanz grossbürgerlichen Wohnens. In Herrensteins Ringstrassenpalais finden sich auf Einladung seines Neffen Gäste ein, die den Besuch der britischen Königin vom Balkon aus bejubeln wollen, während der Hausherr immerhin überlegt, am nächsten Tag entweder nach Altaussee oder auf den Semmering zu fahren." (Paul Jandl in der NZZ anläßlich der Wr. Burgtheater-Premiere, 2002)

Sendedaten

17. Februar 2004 (NP, ca. 82:23 min )
27. Juni 2020 (WH, 82:23 min ) mehr dazu im Ö1 Programm

Trailer

Elisabeth II, 5:01