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DER GROSSINQUISITOR

Autor/in

George Tabori (Vereinigte Staaten von Amerika)

Vorlage

Dostojewskis "Brüder Karamasow"

Regie

Jörg Jannings

Musik

Klaus Buhlert

Bearbeitung

Jörg Jannings

Übersetzung

Ursula Grützmacher-Tabori

Produktion

MDR / HR (Übernahme)

Mit

Iwan: Ignaz Kirchner
Aljoscha: Hermann Lause
Gruschenka: Leslie Malton

Inhalt

(Sendung erfolgt in der Reihe "Hörspiel-Studio", Programm Österreich 1, 20.30h)

Iwan ist ein bitterer, blendender Freigeist mit einer Neigung, seinen Bruder mit zynischen Kommentaren zu brüskieren. Aljoscha ist ein sanftmütiger Mönch, der noch die schlimmste Liste der Greuel mit einem schmerzlichen Lächeln von sich abprallen läßt. Deshalb erzählt Iwan seinem Bruder eines Tages eine Geschichte aus dem Roman eines verrückten Russen: Sevilla in der Schreckenszeit der Inquisition. Christus ist wiedergekommen. Die Menschen erkennen ihn und fallen vor ihm auf die Knie. Da läßt ihn der Großinquisitor verhaften. Spät in der Nacht steigt er zu ihm in den Kerker herab und sagt: Verschwinde und laß dich nie wieder blicken. Denn die Herrschaft über die Massen, die die Unmündigkeit der unbequemen Freiheit allemal vorziehen, ist ein unappetitliches und einsames Geschäft; man muß es sich nicht noch durch die frommen Sprüche eines weltfremden Idealisten stören lassen. Christus antwortet nicht. Er küßt den Großinquisitor und geht. - Doch in Taboris zeitgenössischer Übermalung der berühmten Szene aus Dostojewskis "Brüdern Karamasow" behält auch Aljoschas reinliches Schweigen nicht das letzte Wort.

(Produktionsjahr: 1994)


24.5.2004: 90. Geburtstag von George Tabori
George Tabori, geb. 1914 in Budapest. 1936 Emigration nach England, 1947 in die USA. Seit 1968 Inszenierungen im deutschsprachigen Raum. Drehbücher, Romane, Theaterstücke und Hörspiele.

Sendedaten

25. Mai 2004 (Ü, 40:13 min )