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RIP VAN WINKLE

Autor/in

Max Frisch (Schweiz)

Regie

Gert Westphal

Musik

Siegfried Renz

Produktion

NWDR (Übernahme)

Schnitt

Susanne Ziege

Ton

Rudolf Meister

Mit

Fremdling: Oskar Werner
Staatsanwalt: Hans Schweikart
Verteidiger: Heinz Klingenberg
Julika: Anneliese Römer
Gefängniswärter Knobel: Joseph Offenbach
Herr Worm: Max Walter Sieg
Ein Kommissar: Franz Schafheitlin
Ein Herr: Helmuth Peine
Ein Zöllner: Heinz Klevenow
Georges: Richard Lauffen
Heinz Sailer, Eva Böttcher, Berndt Werner, Horst Beck, Dieter Bove, Hans Irle, Holger Hagen, Lieselotte Kunze, Marion Böger, Udo Wulff, Willy Witte, Rosemarie Roggenkamp

Inhalt

(Sendung erfolgt in der Reihe "Hörspiel-Studio", Programm Österreich 1, 20.30h.)

In einer amerikanischen Legende erwacht ein Mann aus einem Schlaf, der viele Jahre gedauert hat. Die Menschen kennen ihn nicht mehr; nur an seinen Namen erinnern sie sich: Rip van Winkle. – So zu heißen, behauptet die Hauptfigur des Hörspiels: ein Mann, der in Untersuchungshaft sitzt, weil er sich der Identifizierung entzieht. Im durchreisenden Zug hat er sich nicht legitimieren wollen und im Bahnhof den Zöllner geohrfeigt. In der Stadt glaubt man in ihm den verschollenen Bildhauer Wadel zu erkennen. Die Frage nach der Identität seiner Person entwickelt Max Frisch zur Frage nach dem authentischen Leben.


Aus dem NWDR-Programmheft:
'Ich bin nicht Stiller' - mit diesem Satz beginnt Max Frischs berühmter Roman 'Stiller' (1954), und aus dem Widerspruch, den dieser Satz birgt, entwickeln sich auch Geschichte und Problem des klassischen Hörspiels 'Rip van Winkle'. Ein Fremder, der sich vor einem Zollbeamten ausweisen soll und diesem eine Ohrfeige verabreicht, wird in Untersuchungshaft genommen, weniger der Ohrfeige wegen als vielmehr deshalb, weil man in ihm den seit Jahren spurlos verschwundenen Bildhauer Anton Wadel erkannt zu haben glaubt, und gegen Wadel hat sich in der Zwischenzeit eine beträchtliche Zahl von Ordnungsstrafen angesammelt. Doch der Fremde bestreitet jede Identität mit Wadel. Er schweigt gegenüber dem Staatsanwalt wie auch seinem Verteidiger, und gesteht nur einem sensationslüsternen Wärter Knobel allerlei Abenteuer, darunter sogar den Mord an seiner Frau. Auch eine Gegenüberstellung mit der Frau des Bildhauers führt zu nichts, außer, ihrerseits, zu stürmischer Zuneigung für den Fremden, und ihr nennt er schließlich auch seinen Namen: Rip van Winkle. Doch Rip ist der Held eines amerikanischen Märchens, der am Ufer des Hudson einschläft und in einer Grotte Kobolden als Kegeljunge hilft, worauf er bei seiner Rückkehr in die Heimat feststellt, daß Jahrzehnte vergangen sind und niemand ihn mehr kennt ...

(Produktionsjahr: 1953)

Sendedaten

21. September 2004 (Ü, 59:45 min )