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STILL LEBEN

Autor

Jan Peter Bremer (Deutschland)

Regie

Oliver Sturm

Produktion

SWR , 2006 (Übernahme)

Mit

Ulrich Matthes (Mann)

Inhalt

Fernab von der Welt lebt der Mann mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in einem einfachen Haus. Die Idylle ist perfekt. Das vollkommene Glück sieht der Mann in dieser hermetischen, abgeschiedenen Welt. Jeder Kontakt zur Außenwelt wird zur Bedrohung.

In täglichen Briefen an einen "lieben Freund" berichtet er von seiner idealen Welt. Nach und nach aber werden Risse deutlich, die Strukturen bröckeln, die Einsamkeit nimmt zu. Da die Bedrohung keine äußerliche ist, ist sie schwer zu fassen. Der Mann protokolliert den Wandel. Und teilt dem "lieben Freund" seine Beobachtungen mit. Doch dieser ist offenkundig keine Hilfe. Existiert er überhaupt? Oder ist er bloß eine Metapher für das Schreiben. Für das Schreiben als Rettungsanker in den Verlorenheiten der Welt.

Jan Peter Bremer führt den Hörer mit seiner hochartifiziellen Sprache in eine faszinierende dunkle Bilderwelt. In eine Welt, in der die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Einbildung in Auflösung begriffen sind und die seit den Tagen des großen Dichters aus Prag mit einem treffenden Adjektiv bezeichnet wird: als kafkaesk.

In der Regie von Oliver Sturm gibt der vielfach ausgezeichnete deutsche Schauspieler Ulrich Matthes jenem Mann eine Stimme, der am Ende erfahren muss, dass die bewusst gewählte Einsamkeit keine Lösung ist - sondern eine bis an den Abgrund führende Flucht.

Sendedaten

24. Oktober 2009 (Ü )

Trailer

Still leben, 01:49