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VOM VERSUCH DIE GÖTTER MILDE ZU STIMMEN

Autoren

Michael Rodach (Deutschland)
Andreas Weiser (Deutschland)

Regie

Michael Rodach, Andreas Weiser

Produktion

WDR , 2008 (Übernahme)

Mit

Nina Ernst
Herbert Fritsch
Louis Wilk-Brody

Inhalt

Zwangsneurosen sind etwas Herrliches. Vorausgesetzt, man hat sie nicht selbst und muss nicht allzu sehr unter denen anderer leiden. Schwierig wird's natürlich, wenn sich zu den Zwangsneurosen noch der Aberglaube hinzugesellt.

So geschieht es etwa in Michael Rodachs und Andreas Weisers musikalisch choreographierter Sammlung von Macken und seltsamen Verhaltensweisen aller Art. Da tanzt etwa ein Bewerber beim Einstellungsgespräch singend um den Schreibtisch seines zukünftigen Arbeitgebers herum. Auf die irritierte Frage, was das solle, antwortet er: "Ich versuche, die Götter milde zu stimmen!"

Aufgeklärten Menschen des 21. Jahrhunderts liegt ein solches Verhalten natürlich fern. Und dennoch: Die "irrationalen" Kräfte scheinen die Menschheit fest im Griff zu haben. Tag für Tag folgt man gut ausgetüftelten, aber streng geheimen Ritualen, die über die Tiefen und Untiefen des Alltäglichen sicher geleiten sollen: Das Haustürschloss muss dreimal überprüft werden, bevor man sich auf den Weg macht. Nur jede zweite Treppenstufe im Hausflur darf betreten werden! Der Gurt im Auto muss unbedingt angelegt sein, ehe die Vorglühlampe erloschen ist ...

Diese merkwürdigen Rituale verknüpfen das Glück meist mit einer Bedingung: Wenn ich das mache, läuft heute alles glatt, baue ich keinen Unfall, schenkt die nette Nachbarin mir ein Lächeln. Doch was tun, wenn sich das zwanghafte Verhalten derartig häuft und steigert, dass der Alltag nicht mehr zu bewältigen ist? Ganz einfach: Auf Schafe warten und schnell nach rechts drehen. Denn: "Schafe zur Linken, das Glück wird dir winken!"

Sendedaten

29. Dezember 2009 (Ü, ca. 54 min )

Trailer

Vom Versuch, die Götter milde zu stimmen, 02:15