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DER PENG-CLUB
Autor
Hanno Millesi (Österreich)
Regie
Renate Pittroff
Produktion
ORF , 2010 (Neuproduktion)
Assistenz
Daniela Gassner
Schnitt
Stefan Wirtitsch
Ton
Anna Kuncio
Mit
Mercedes Echerer (Ahab)
Paul Wolff-Plottegg (Starbuck)
Noemi Fischer (Mod1)
Detlev Eckstein (Mod2)
Karl Menrad (SKA-Beamter)
Cornelius Obonya (Kulturbeamter)
Peter Uray (Vater)
Linde Prelog (Mutter)
Fritz Hammel (Verleger)
Rainer Frieb (Journalist)
Brigitte Karner (Staatssekretärin)
Michael Dangl (Erfolgsautor)
Hermann Scheidleder (Kulturpolitiker)
Magdalena Kronschläger (Kontrollstimme)
Inhalt
Als ruchbar wird, dass die neue Präsidentin des städtischen Buchclubs in ihrer Jugend Sympathien für eine revolutionäre und gewaltbereite literarische Guerillatruppe hegte, ist der Skandal perfekt. Die Mitglieder des "Internationalen Peng-Clubs" fluteten damals immerhin eine stark frequentierte und mit Bestsellern bestückte City-Buchhandlung, entführten einen ranghohen Kulturbeamten und drohten einem "besonders unappetitlichen Erfolgsschriftsteller" mit dem Tod. Dass es sich dabei stets um einen "künstlerisch kreativen Gestaltungsakt" handeln sollte, in dem Leben, Schreiben, Kunstaktion und revolutionärer Protest ineinander fließen, kümmerte die Behörden wenig.
In Form einer fiktiven Radiodokumentation rollen Hanno Millesi und die Regisseurin Renate Pittroff die Geschehnisse von damals noch einmal auf. Die mittlerweile in die Jahre gekommenen Literaturrevolutionäre und -revolutionärinnen tragen Tarnnamen wie "Ahab" oder "Starbuck" und versuchen zu begründen, was sie damals antrieb. Erstere lehrt heute zeitgenössische Literatur an einer ungenannten Universität, letzterer lebt in einem "Wohnheim" mit vergitterten Fenstern.
Ihre frühen Aktionen, sagt Starbuck, leiteten sich "aus der Erkenntnis ab, dass Reden ohne Handeln einem Unrecht gleichkommt." Einen nachhaltigen Erfolg können die Gründungsmitglieder des Peng-Clubs aber nicht für sich verbuchen. Literatur dient zur Behübschung und Unterhaltung, der Buchmarkt giert nach platten Bestsellern, die angestrebte Solidarisierung mündete in ihr Gegenteil. Oder, um es mit Starbuck zu sagen: "Ich denke, es ist noch schlimmer geworden ..."
Sendedaten
20. April 2010 (NP, 44:20 min )
Trailer
Der Peng-Club, 02:42