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DER MORD IM OPERNHAUS
Autor
Karl Bogner (Deutschland)
Regie
Karl Bogner
Musik
Joseph Strobl
Produktion
BR , 1973 (Übernahme)
Mit
Gustl Weishappel (Josef Weinwurm)
Alfred Schwetz
Walter Schmidinger
Willy Berling
Egbert Greifeneder
Karl Schaidler
Alexander Malachovsky u.a.
Inhalt
Es war einer der spektakulärsten Kriminalfälle in der Geschichte der Zweiten Republik. Während im Haus gerade die Ouvertüre zu Richard Wagners "Walküre" lief ermordete der aus Wien-Währing stammende Josef Weinwurm am 12. März 1963 in einer Umkleidekabine der Wiener Staatsoper die elfjährige Ballettschülerin Dagmar Fuhrich mit 34 Messerstichen.
Im Zuge der Ermittlungen wurden rund 14.000 Personen überprüft. Am 6. August 1963 wurde Weinwurm verhaftet. Bis dahin hatte er drei weitere junge Frauen mit dem Messer attackiert. Diese Verbrechen erregten starkes öffentliches Interesse, nicht zuletzt deswegen, weil Weinwurm an eine Zeitung eine Ansichtskarte geschickt hatte, in der er sich als "der Mörder von der Oper" bezeichnete. Am 10. April 1964 wurde er wegen Mord und dreifachem Mordversuch zu "lebenslänglichem schweren Kerker" verurteilt, verschärft "durch einen Fasttag und ein hartes Lager pro Monat, weiters an den Jahrestagen seiner Taten Dunkelhaft bei Wasser und Brot."
Josef Weinwurm verstarb am 22. August 2004 in der Justizanstalt Krems-Stein vermutlich an Herzinfarkt. Er galt als der "längstdienende" Häftling Österreichs.
Das historische Dokumentarhörspiel "Mord im Opernhaus" von Karl Bogner zeichnet die Lebensgeschichte des Josef Weinwurm und die Arbeit der ermittelnden Behörden akribisch nach. Nicht zu kurz kommt dabei freilich die Lust der Wiener am gruseligen Spektakel. Die Geschichte des "Lustmörders" und "Frauenhassers" Josef Weinwurm hat immerhin Eingang in Hugo Portischs Historienschreibung Österreich II gefunden. Und selbst Theodor W. Adorno fand in seinem Briefwechsel mit Lotte Tobisch die Geschichte des "Opernmörders Weinwurm" einer Erwähnung wert.
Sendedaten
20. August 2011 (Ü, ca. 58 min )
Trailer
Mord im Opernhaus, 1:49