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B.L. - WIEDERVORLAGE EINER MORDSACHE

Autoren

Axel Doßmann
Davide Tosco

Regie

Axel Doßmann, Davide Tosco

Produktion

SWR , 2011 (Übernahme)

Mit

Geno Lechner
Joachim Schönfeld
Stefan Kaminski
Irene Kugler
Verena von Behr

Inhalt

Die Presse nannte ihn die "Bestie in Menschengestalt". Der Kinofilm, der sein Leben dokumentierte, hieß "Nachts wenn der Teufel kam", wurde für den Oscar nominiert und erhielt 1958 den deutschen Bundesfilmpreis für seinen "besonderen staatspolitischen Gehalt".

Erzählt wird darin die Geschichte des Berliner Hilfsarbeiters Bruno Lüdke, der zwischen 1924 und 1943 mehr als 80 Menschen umgebracht haben soll. Zwei Jahre vor Kriegsende ordnete Heinrich Himmler, Reichsführer-SS und Chef der deutschen Polizei, die Überführung Lüdkes an das kriminalistisch-medizinische Institut in Wien an. Lüdke wurde eingehend vermessen und untersucht. Unter anderem wurde sein Rückenmark punktiert. 1944 soll "B.L." im Rahmen eines grausamen medizinischen Versuchsprogramms umgebracht worden sein.

Jahrzehnte später kamen jedoch Zweifel auf. War Bruno Lüdke von der NS-Kriminalpolizei zu Geständnissen genötigt worden? Brauchten die Nazis schlicht und einfach einen Sündenbock für unzählige ungeklärte Morde? 240 Aktenordner lagern heute noch in der Zentralkartei für Mordsachen des Landesarchivs Berlin. Axel Doßmann und Davide Tosco haben in Berlin und in Wien recherchiert. Für ihr Doku-Drama "B.L. - Wiedervorlage einer Mordsache" haben sie Wissenschafter, Archivare und Kriminalisten interviewt. Ergebnis: Die blutrünstige Geschichte des "größten Massenmörders" Deutschlands und seine Darstellung in Film und Presse war ohne Frage eher der Sensationslust als der Wahrheit geschuldet.

Sendedaten

19. Juni 2012 (Ü )

Trailer

B.L. - Wiedervorlage einer Mordsache, 2:44