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KUNO KOHNS CAPRICCIO

Autor

Hermann Kretzschmar (Deutschland)

Vorlage

nach Texten von Alfred Lichtenstein

Regie

Leonhard Koppelmann

Musik

Hermann Kretzschmar

Produktion

HR / SWR , 2011 (Übernahme)

Mit

Lars Rudolph (Kuno Kohn)
Bernd Michael Lade (Max Mechenmal)
Sandra Bayrhammer (Ilka Leipke)
Christian Redl (Erzähler)

Musiker/innen: Sabine Akiko Ahrend (Violine), Jan-Filip Tupa (Violoncello), Lluisa Espigolé (Klavier), Klaus Burger (Tuba), Frank Gratkowski (Bassklarinette)

Inhalt

Sein Leben war zu kurz um ein umfassendes Werk hinterlassen zu können. Als Alfred Lichtenstein, der Sohn eines Berliner Textilfabrikanten, gleich in den ersten Wochen des Ersten Weltkrieges in Frankreich fiel, war er gerade 25 Jahre alt. Geblieben sind verstreute Gedichte und ein Band mit dem Titel "Die Dämmerung". Alfred Lichtenstein war, seiner Zeit entsprechend, Expressionist. Er spürte der Großstadtstimmung Berlins nach, besang die Lichter und die Dämmerung, promovierte zum Doktor der Rechtswissenschaften und erschuf sich gleichzeitig ein Alter Ego namens Kuno Kohn, einen dichtenden Dilettanten. Kuno Kohn trägt die Stigmata des Außenseiters. Er ist schwul, jüdisch und bucklig. Ein Mensch mit Masken und überspannten Nerven, den sein Autor im Milieu von Ludern und Huren zappeln und verenden lässt wie ein Tier.

Der Komponist Hermann Kretzschmar hat aus den Texten von Lichtenstein ein Libretto collagiert und ein Hörstück erschaffen, mit modernen Songs, Couplets, Liedern, Sounds und Szenen, in der Tradition einer Revue von Brecht und Eisler. Der deutsche Schauspieler und Musiker Lars Rudolph, ein gern gesehener Gast im Hörspiel, dringt in der Regie von Leonhard Koppelmann tief ein in die existenzielle Verzweiflung des unsteten Kuno Kohn. "Der einzige Trost ist: traurig sein", schrieb Alfred Lichtenstein. "Wenn die Traurigkeit in Verzweiflung ausartet, soll man grotesk werden. Man soll spaßeshalber weiter leben."

Sendedaten

11. Juni 2013 (Ü, 56:57 min )

Trailer

Kuno Kohns Capriccio, 3:14