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DIE LETZTEN TAGE DER MENSCHHEIT (Szenen)

Autor/in

Karl Kraus (Österreich)

Vorlage

gleichnamiges Drama

Regie

Hans Krendlesberger

Musik

Alexander Steinbrecher

Produktion

ORF-W , 1974 (Wiederholung)

Assistenz

Hilde Antensteiner, Peter Koller

Ton

Ernst Köhler

Mit

Axel Corti
Karl Paryla
Hans Holt
Jane Tilden
Ewald Balser
Heinz Reincke
Marion Degler
Walther Reyer u.v.a.,

Inhalt

Es war die größte Hörspielproduktion in der Geschichte des Österreichischen Rundfunks: die Gesamtaufnahme von "Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus im Jahr 1974.

Karl Kraus hat die "Letzten Tage der Menschheit" in den Jahren 1915 bis 1922, als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg geschrieben, den bis dahin umfassendsten Krieg der Geschichte. In mehr als 200 nur lose zusammenhängenden Szenen, die auf authentischen zeitgenössischen Quellen beruhen, wird die Unmenschlichkeit und Absurdität des Krieges dargestellt. Karl Kraus: "Die unwahrscheinlichsten Gespräche, die hier geführt werden, sind wörtlich gesprochen worden, die grellsten Erfindungen sind Zitate. (...) Die Mitwelt, die geduldet hat, dass die Dinge geschehen, die hier aufgeschrieben sind, stelle das Recht zu lachen, hinter die Pflicht zu weinen. Die unwahrscheinlichsten Taten, die hier gemeldet werden, sind wirklich geschehen."

Theatergänger dieser Welt, so schrieb Karl Kraus, vermöchten dem Stück nicht standzuhalten. Denn das Blut der "Letzten Tage" sei "Blut von ihrem Blute". Deshalb - und nicht wegen der Länge, die mit ca. zehn Abenden auch außergewöhnlich wäre - hat Karl Kraus sein Stück für unspielbar erklärt und einem "Marstheater" zugedacht.

Im Jahr 1974 wurde die ungekürzte Werkausgabe in einem einzigartigen Radioprojekt für Österreich 1 umgesetzt. Unvergessliche Bühnenstars wie Axel Corti, Vilma Degischer, Kurt Heintel, Hans Holt, Fred Liewehr, Heinz Moog, Karl und Stefan Paryla, Leopold Rudolf, Alma Seidler, Hans Thimig, Jane Tilden, Alexander Trojan, Ernst Waldbrunn, Peter Weck, Klaus-Jürgen Wussow und viele andere wirkten an dieser Jahrhundertproduktion mit. Ein ganzes Jahr lang wurde an der Mischung der 45 Einzelsendungen gearbeitet. Im Jahr 1997 erschien "Die letzten Tage der Menschheit" als knapp 23-stündige CD-Edition, die nochmals aufgelegt wurde und im ORF-Shop erhältlich ist. Die Covergestaltung stammt vom Bildhauer, Zeichner und Objektkünstler Walter Pichler.

Anlässlich des Abschieds vom ORF Funkhaus in der Argentinierstraße bringt Ö1 einen Ausschnitt aus diesem einmaligen Stück Sendergeschichte.

Sendedaten

2. Juli 2022 (WH, 54:41 min ) mehr dazu im Ö1 Programm