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Emil und die Detektive

Autor/in

Erich Kästner (Deutschland)

Regie

Herbert Spalke

Produktion

ORF-ST (Neuproduktion)

Inhalt

Zum erstenmal darf Emil allein nach Berlin fahren. Seine Großmutter und die Kusine Pony Hütchen erwarten ihn am Blumenstand im Bahnhof Friedrichstraße. Aber Emil kommt nicht, auch nicht mit dem nächsten Zug. Während die Großmutter und Pony Hütchen noch überlegen, was sie tun sollen, hat Emil sich schon in eine aufregende Verfolgungsjagd gestürzt. Quer durch die große fremde Stadt, immer hinter dem Dieb her, der ihm im Zug sein ganzes Geld gestohlen hat.
Emil Tischbein muß hilflos mit angucken, wie der Mann, der ihm im Zug 140 Mark gestohlen hat, in einem Cafe sitzt und ißt. Da steht plötzlich Gustav mit der Hupe, ein Junge in seinem Alter, neben ihm und stellt sich vor. Nachdem Emil ihm seine Geschichte erzählt hat, trommelt Gustav eine ganze Bande von Freunden zusammen. Man beschließt, dem Gauner nachzustellen, bis man ihn auf frischer Tat bei einem weiteren Diebstahl erwischt. Auch als Grundeis Quartier im Hotel Kreid am Nollendorfplatz bezieht, sind die Kinder, ohne daß er es ahnt, in seiner Nähe und beobachten jeden seiner Schritte.
Langsam wird Herr Grundeis, der Mann, der Emil bestohlen hat, nervös. Vor dem Hotel Kreid, in dem er wohnt, hat sich inzwischen auf dem Nollendorfplatz eine gewaltige Schar von Kindern versammelt, die alle gehört haben, daß dort ein Dieb wohnen soll, und nun jedesmal ein ungeheuerliches Gejohle veranstalten, wenn er sich nur am Fenster zeigt. Da nun schon einmal so viele Kinder da sind, kann man die Umzingelungstaktik anwenden: Als Grundeis das Hotel verläßt, steht es schlecht um ihn - überall Kinder, die an ihm hängen wie Kletten, ohne sonst etwas gegen ihn zu unternehmen. Als er zur Bank geht, um seine großen (geklauten) Geldscheine in kleinere umzutauschen, stellt Emil ihn als Dieb bloß, aber Grundeis leugnet empört. Und wie will man es beweisen? Da kommt Emil der rettende Gedanke.
Die Erzählung von Emil und den Detektiven ist wohl eine der bekanntesten von Erich Kästner. Wie auch in seinen anderen Kindergeschichten beschwört er hier mit viel Liebe und Witz, aber nicht ohne einen sozialkritischen Unterton, die Schlitzohrigkeit von Kindern, die in einer Zeit, da so manche Erwachsenen vor Problemen nicht ein noch aus wußten, zu Überlebenskünstlern wider Willen wurden.
"Kästner ist ein Meister der Spannung. Seither ist es wohl niemandem mehr gelungen, Kindern die Gegenwart, in der sie leben, so kritisch und versöhnlich gleichermaßen vor Augen zu führen." (DDR-Programmheft)

Sendedaten

21. Februar 1954 (NP )