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Sabeth

Autor

Günter Eich (Deutschland)

Regie

Axel Corti

Musik

Bert Breit

Produktion

ORF-W / Max Reinhardt Seminar (Neuproduktion)

Mit

Dora Wunderlich (Therese Weisinger)
Thomas Egg (Knecht)
Barbara Krahl (Ein Kind)
Marianne Chappuis (Magd)
Helma Gautier (Elisabeth Fortner)
Klaus Rott (Sabeth)
Peter Schwenk (Frau Fortner)
Otto Tschierschke (Schulleiter)
Jürg Kretz (Redakteur)
Sieglinde Pichler (Sekretärin)
Peter Wiegel (Mann)
Hilde Kiesbauer (Frau)

Inhalt

Die Dorfschullehrerin Therese Weisinger erfährt eines Tages von einem kleinen Mädchen, daß auf dem einsamen Hof von dessen Eltern ein Rabe, der fast so groß ist wie ein Mensch, aus- und eingeht, der auch langsam das Sprechen gelernt hat. Er wird Sabeth genannt. Die Lehrerin lernt den seltsamen Raben auch kennen, doch als dieser immer menschenähnlicher in seinem Denken wird, erkennt er, daß er wieder verschwinden muß. Wer er wirklich gewesen ist und woher er kam, hat er vergessen. Die Menschen, die ihn kannten, verwinden den Einbruch des Irrationalen wieder, nur das kleine Mädchen kann und will Sabeth nicht vergessen.


(Alternativ: Aus DLR-B-Programmheft:
Auf einem abgelegenen Hof in der Nähe des Dorfs Reiskirchen taucht eines Tages ein menschengroßer Rabe auf, der sprechen und denken kann. Die Tochter des Bauern erzählt in der Schule von "Sabeth". Der geheimnisvolle Rabe, zunächst als kindliches Hirngespinst abgetan, zeigt sich als eine beglückende Gestalt, die eine andere Welt erahnen lässt, in der man kein Gedächtnis braucht. Erst unter Menschen fragt sich der Rabe, ob er ein Rabe ist - und verliert dabei seine fantastischen Fähigkeiten.

Aus SR-Programmheft:
1951 entstanden, gehört "Sabeth" wohl zu den schönsten und poetischsten Hörspielen Eichs. Sabeth ist ein freundlicher, menschengroßer Rabe, der auf dem Hof der Fortners umhergeht und sprechen kann. Die neunjährige Elisabeth hat eine tiefe Freundschaft mit ihm geschlossen, jedoch gegen das Verbot der Eltern in der Schule von Sabeth erzählt. Besorgt um den Zustand des Mädchens begegnet die Lehrerin bei den Fortners dem sagenhaften Vogel und versucht, hinter sein Geheimnis zu kommen. Aber Sabeth, je mehr er die menschliche Sprache erlernt, vergisst auch mehr und mehr von seinem Ursprung.

Günter Eich, 1907 in Lebus/Oder geboren, gestorben 1972 in Salzburg, studierte Jura und Sinologie. Seit 1932 freier Schriftsteller und Lyriker; bedeutendster deutscher Hörspielautor der 50er und 60er Jahre.)

Sendedaten

2. Oktober 1962 (NP, 79:45 min )
3. Dezember 2002 (WH, 79:45 min )