Hörspiel Suche

Klopfzeichen

Autor/in

Heinrich Böll (Deutschland)

Regie

Fritz Schröder-Jahn

Produktion

NDR / SWF (Übernahme)

Mit

Mit: Ein Mann: Wolfgang Wahl
Seine Frau: Jo Wegener
Ein Priester: Albert Johannes
Julius: Günther Briner
Ein Richter: Konrad Meyerhoff

Inhalt

"Man kann in die Zeit fallen, wie in ein Loch; da ist alles gegenwärtig, vergangen oder zukünftig - und du weißt nicht, ob das Vergangene Gegenwart oder das Gegenwärtige Zukunft ist." Am Vorabend der Erstkommunion seiner Tochter wird einem Vater seine Vergangenheit lebendig. Er findet sich in einer Zelle wieder, links von ihm ist ein Priester inhaftiert, rechts Julius. Mit Klopfeichen hat er damals Taufunterricht vermittelt. die Fragen von Julius an den Priester und des Priesters Antworten. Geraume Zeit später wurde Julius dann im Duschraum des Gefängnisses getauft, vor seiner Erstkommunion aber hingerichtet. Der Mann klopft sich, wenn er nachts daran denkt, noch heute die Knöchel an seinen eigenen harmlosen Wänden wund, so daß seine Frau mit Salbe helfen muß. Damals im Gefangnis hat ihm der Sanitäter diesen Dienst erwiesen: es braucht viele Schläge, bis die Antwort "Ich glaube" kommt. Dennoch: seine Angst ist, daß die ganze jetzige Wirklichkeit, seine Frau, die schlafenden Kinder, und morgen das Fest zerfallen könnten, wenn er nur den Haustürschlüssel ins Schloß steckt. Und so klopft er immer wieder an die Wände dieser Welt, er will sich ihres Vorhandenseins versichern.
(Produktionsjahr: 1962)

Sendedaten

1. November 1983 (Ü, 22: min )