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Moral

Autor/in

Ludwig Thoma (Deutschland)

Regie

Herbert Spalke

Produktion

ORF-ST (Neuproduktion)

Inhalt

In einer kleinen deutschen Residenzstadt der Zeit vor 1914 erregt die Verhaftung einer stadtbekannten Lebedame großes Aufsehen, hat sie doch über ihre Kunden peinlich genau Buch geführt. Auch der Präsident des Sittlichkeitsvereins, Rentier Beermann, sowie seine Freunde und Vereinsgenossen haben großes Interesse daran, daß die Sache lieber vertuscht wird. Doch der eifrige Polizeiassessor Ströbel klappt erst dann zusammen, als er von der Beziehung der Dame zu dem Erbprinzen erfährt. Schließlich zahlt der Sittlichkeitsverein die beträchtliche Summe, die Frau Ninon als Preis für das Verlassen der Stadt fordert.

Alternativ:
1906 musste Ludwig Thoma wegen fortgesetzter Beleidigung der königlich-bayerischen Sittlichkeitsvereine sechs Wochen lang in Stadelheim sitzen. Er nutzte die Zeit, um sein Bühnenstück "Moral" zu schreiben.

Die hochkomische und schlagkräftige Satire ließ den Herren, die ihm die Haft beschert hatten, erst recht die Zornesader schwellen: Darin werden nicht nur Korruption, Untertanengeist und Muckertum angeprangert, sondern auch die selbst ernannten Prediger der öffentlichen Moral als Heuchler entlarvt.
Auch Emilsburg, die Hauptstadt des Herzogtums Gerolstein, darf sich rühmen, etwas für die 'moralische Gesundung des Volkes' zu tun: Ihrem frisch gegründeten Sittlichkeitsverein gehören alle lokalen Honoratioren an. Als die eleganteste Kurtisane der Stadt plötzlich verhaftet wird, geraten die Vereinsmitglieder in Panik. Die Polizei hat nämlich auch das Tagebuch der bei Alt und Jung beliebten Dame sichergestellt. Darin sind sämtliche Kunden namentlich aufgeführt. Außerdem wurden bei der Festnahme in einem Schrank zwei Herren aus allerhöchsten Kreisen entdeckt...

Sendedaten

19. April 1953 (NP )