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Warten auf Godot
Autor
Samuel Beckett (Irland)
Regie
Erich Neuberg
Musik
Felix Schleiffelder
Bearbeitung
Otto Stein
Übersetzung
Elmar Tophoven
Produktion
ORF-W , 1955 (Neuproduktion)
Assistenz
Rikki Stollberg
Schnitt
Alois Leitner
Ton
Josef Hermann
Mit
Otto Schenk (Wladimir)
Kurt Sowinetz (Estragon)
Günter Haenel (Pozzo)
Hans Putz (Lucky)
Fritz Friedl (Knabe)
Werner Riemerschmid (Sprecher)
Inhalt
1953 wurde „Warten auf Godot“ in Paris uraufgeführt und Erich Neuberg, ein heute fast vergessener, aber wichtiger österreichischer Film- , Fernseh- und Hörspielregisseur der Nachkriegszeit, sorgte nicht nur für die österreichische Erstaufführung im kleinen Wiener „Theater am Parkring“, sondern inszenierte Becketts Stück 1955 auch fürs Radio – mit dem damals 25jährigen Otto Schenk als Wladimir und dem zwei Jahre älteren Kurt Sowinetz als Estragon.
Erich Neubergs Version von Becketts „Warten auf Godot“ mit Schenk und Sowinetz in den Hauptrollen ist – trotz der 65 Jahre, die die Produktion her ist, erstaunlich modern und erinnert durch das Spiel der beiden Protagonisten mehr an ein Beziehungsdrama von Ibsen als an „absurdes Theater“, als dessen Paradebeispiel es bis heute gilt.
Wie das Stück zu verstehen sei, darüber gehen die Meinungen immer noch auseinander. Lange Zeit dominierte die Deutung des Stücks als „existenzialistisch“, „Warten auf Godot“ kann aber auch als historisch-politisches Drama gelesen werden, denn Becketts Stück entstand in einem Europa, das noch vom Faschismus gezeichnet war. Beckett selbst war im besetzten Paris in der Résistance aktiv gewesen. Nachdem seine Gruppe 1942 der Gestapo verraten wurde, floh er mit seiner Lebensgefährtin in ein Dorf im Süden Frankreichs. Dort wartete das Paar lange Zeit auf einen Schlepper, der sie außer Landes bringen sollte, der jedoch nie kam ...
Sendedaten
21. Oktober 1955 (NP, 74:30 min )
24. Februar 1956 (WH, 74:30 min )
23. November 1974 (WH, 74:30 min )
14. Juni 2005 (WH, 74:30 min )
2. Mai 2020 (WH, 74:30 min )
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Trailer
Warten auf Godot, 4:59