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Der Krampus
Autor
Hermann Bahr (Österreich)
Regie
Werner Riemerschmid
Musik
E. Gundaker
Bearbeitung
Werner Riemerschmid
Produktion
ORF-W (Neuproduktion)
Mit
Theodor Grieg (Negrelli)
Hans Kammauf (Föderl)
Oskar Wegrostek (Dimpfl)
Dorothea Neff (Generalin)
Erich Auer (Ferdinand)
Ludmilla Hell (Frau von Wurz)
Eva Gold (Aurelie)
Helli Servi (Lisette)
Erich Gabriel (Haschke)
Rudolf Bary (Kohl)
Kitty Oertl (Frl. von Paradis)
Hugo Gottschlich (Kilian)
Adolf Ario (Lakai)
Inhalt
"Krampus" ist der Spitzname des Hofrats Negrelli, dessen schrulliger Charakter im Mittelpunkt der Komödie steht, die ein Kulturbild der Wiener Wertherzeit mit ihrer sentimentalen Schwärmerei gibt, welche damals die Salons beherrschte.
Erweiterter Text:
Bahr hielt sich einmal für einen Propheten; uns Heutigen, durch so vielerlei Weltgericht Hindurchgegangenen, bedeutet er eher einen Genießer, der auf der Bühne wie im Romanbuch amüsant zu fabulieren weiß. Überall steckt da ein Stück des alten und verklungenen Österreichs, und wenn es vielleicht nicht ganz so in Wirklichkeit gewesen ist, so gefällt uns leichtblütige Umdeutung nur noch besser. Was das Lustspiel "Der Krampus" betrifft, so mutet es an wie ein Selbstbildnis des Autors, in die Werther-Zeit hineinkomponiert. Dieser Hofrat Negrelli, dieser Wüterich aus Unsicherheit und melancholischer Lebenssehnsucht, ist er nicht Hermann Bahr in der Geist- und Herztracht von 1775? Zugegeben, daß wir heute wichtigere Probleme haben als die Frage: Wie kommen junge Schwärmer aus ihren poetischen Nebeln in ein klares Eheglück? Aber warum nicht einmal genießerisch in jener amüsanten Problemlosigkeit ausrasten?
Sendedaten
30. Jänner 1956 (NP, 69:00 min )