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Der Schulfreund

Autor

Johannes Mario Simmel (Österreich)

Regie

Peter Albert Stiller

Bearbeitung

Erna Buschow

Produktion

ORF-OÖ / SR (Neuproduktion)

Schnitt

Kurt Waldendorfer

Ton

Hannes Strutzenberger

Mit

Rudi Joksch (Geldbriefträger Ludwig Fuchs)
Erne Seder (Rosi, seine Tochter)
Oskar Kölblinger (Paul Keller)
Fred Kretzer (Leutnant Sander)
Wilkit Greuel (Leutnant Kühn)
Walter Hirt (Professor Strohbach)
Hanns Otto Ball (Doktor Lerch)
Bertl Halovanic (Frau Wenzel)
Franz Gary (Luftschutzwart)
Rolf Döring (Amtsvorstand)
Ludwig Geiger (1. Wärter)
Siegfried Schantl (2. Wärter)
Lieselotte Köster (Frau Sander)
Renata Körber (Frau Kühn)
Rudolf Plentzner (Straub, Soldat)
Helli Zeininger (Stubenmädchen)
Ekkehard Dittrich (Justizbeamter)
Herbert Hansing (Ansager)
Berd Lürgen (Lautsprecherstimme)

Inhalt

"1960 kommt es zu einem Doppelerfolg,der für mich den Durchbruch bedeutet: Mein Roman 'Es muß nicht immer Kaviar sein' wird ein Bestseller, mein Theaterstück 'Der Schulfreund', das bei einem Dramatikerwettbewerb des Nationaltheaters Mannheim den ersten Preis gewinnt, erobert alle großen deutschen Bühnen und alle ausländischen von Sydney bis Pilsen und von Oslo bis Johannesburg. Es wird mit Heinz Rühmann verfilmt und mit Rudolf Vogel für das Fernsehen eingerichtet." (Simmel)
Im Gegensatz zu seinen meisten Bestsellern rühmen die Kritiker sein Bühnenstück "Der Schulfreund" als 'ebenso intelligent wie wirkungsvoll' . Denn seine Darstellung des Nationalsozialismus vermeidet jedwede Faszination durch das, was hier kritisiert wird.
Im Mittelpunkt der Handlung steht der Wiener Gedlbriefträger Ludwig Fuchs, der sich während der Nazi-Herrschaft als Schulfreund Görings zu erkennen gibt, weil er auf Protektion hofft. Was er damit in Gang setzt, kann er nicht begreifen. Und nur durch einen Zufall entkommt er den Nazis. 1945, als der Zweite Weltkrieg endlich vorbei ist, sieht sich Ludwig Fuchs zu seiner Verwunderung in Österreich und in der Bundesrepublik wieder dem gleichen Feind gegenüber.
Was einmal Recht war, kann nicht auf einmal Unrecht sein, nur weil sich die Verhältnisse geändert haben. Und so erschöpft sich Fuchs auf der Suche nach Zeugen, die jedoch entweder die unterschiedlichsten Gründe haben, nicht auszusagen, oder sich als schlicht nutzlos erweisen.
Daraufhin entschließt er sich, mit seiner Tochter und dem Schwiegersohn - der in den USA Raketen für den Frieden bauen will - auszuwandern. Aber da gibt es eine Klausel, die es Unzurechnungsfähigen nicht gestattet, in die Vereinigten Staaten zu gehen ...

ALTERNATIVE Inhaltsangabe: Simmels bitter-satirische Komödie berichtet von dem Verhängnis des Briefträgers Fuchs, der seinem ehemaligen Schulfreund Hermann Göring einen folgenreichen Brief schreibt: Er bittet den Klassenkameraden, endlich mit dem mörderischen Krieg Schluß zu machen. Die Angelegenheit verläuft zunächst glimpflich, denn Göring verschafft dem Schulfreund einen "Jagdschein", mit dem Fuchs sogar den "Endsieg" heil übersteht. Aber dann wird er den Jagdschein nicht mehr los. Zeugen, die den Vorgang ins rechte Licht rücken könnten, haben "gute" Gründe zu schweigen oder sind schlicht nutzlos.
(Das genaue Sendedatum der österreichischen Erstsendung konnte nicht eruiert werden, daher ist das Sendedatum der deutschen Erstausstrahlung angegeben.)

Sendedaten

18. August 1960 (NP, 74:03 min )
6. April 1999 (WH, 74:03 min )